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Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

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3 Aussagenlogik<br />

Dies wäre e<strong>in</strong> polynomieller Algorithmus für e<strong>in</strong> CoN P-vollständiges Problem.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs sehen wir später, dass <strong>die</strong> DNF (CNF-)Transformation selbst nicht <strong>der</strong> Engpass ist,<br />

wenn man nur verlangt, dass <strong>die</strong> Allgeme<strong>in</strong>gültigkeit (Unerfüllbarkeit) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung erhalten<br />

bleibt.<br />

Def<strong>in</strong>ition 3.4.6 (Transformation <strong>in</strong> Klauselnormalform). Folgende Prozedur wandelt jede<br />

aussagenlogische Formel <strong>in</strong> konjunktive Normalform (CNF, Klauselnormalform) um:<br />

1. Elim<strong>in</strong>ation von ⇔ und ⇒:<br />

F ⇔ G → F ⇒ G ∧ G ⇒ F<br />

F ⇒ G → ¬F ∨ G<br />

2. Negation ganz nach <strong>in</strong>nen schieben:<br />

¬¬F → F<br />

¬(F ∧ G) → ¬F ∨ ¬G<br />

¬(F ∨ G) → ¬F ∧ ¬G<br />

3. Distributivität (und Assoziativität, Kommutativität) iterativ anwenden, um ∧ nach außen<br />

zu schieben (“Ausmultiplikation“). F ∨ (G ∧ H) → (F ∨ G) ∧ (F ∨ H) (Das duale Distributivgesetz<br />

würde e<strong>in</strong>e disjunktive Normalform ergeben.)<br />

Das Resultat <strong>die</strong>ser Prozedur ist e<strong>in</strong>e Konjunktion von Disjunktionen (Klauseln) von Literalen:<br />

(L 1,1 ∨ . . . ∨ L 1,n1 ) ∧ (L 2,1 ∨ . . . ∨ L 2,n2 ) ∧ . . . ∧ (L k,1 ∨ . . . ∨ L k,nk )<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> (Multi-)Mengenschreibweise:<br />

{{L 1,1 , . . . , L 1,n1 }, {L 2,1 , . . . , L 2,n2 }, . . . {L k,1 , . . . , L k,nk }}<br />

Die so hergestellte CNF ist e<strong>in</strong>e Formel, <strong>die</strong> äquivalent zur e<strong>in</strong>gegebenen Formel ist.<br />

Dieser CNF-Algorithmus ist im schlechtesten Fall exponentiell, d.h. <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Literale<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Klauselform wächst exponentiell mit <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Ausgangsformel.<br />

Es gibt zwei Schritte, <strong>die</strong> zum exponentiellem Anwachsen <strong>der</strong> Formel führen können,<br />

• <strong>die</strong> Elim<strong>in</strong>ation von ⇔: Betrachte <strong>die</strong> Formel (A 1 ⇔ A 2 ) ⇔ (A 3 ⇔ A 4 ) und <strong>die</strong><br />

Verallgeme<strong>in</strong>erung.<br />

• Ausmultiplikation mittels Distributivgesetz:<br />

(A 1 ∧ . . . ∧ A n ) ∨ B 2 ∨ . . . ∨ B m → ((A 1 ∨ B 2 ) ∧ . . . ∧ (A n ∨ B 2 )) ∨ B 3 . . . ∨ B n<br />

Dies verdoppelt B 2 und führt zum Iterieren des Verdoppelns, wenn B i selbst wie<strong>der</strong><br />

zusammengesetzte Aussagen s<strong>in</strong>d.<br />

Stand: 25. November 2012 90 M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13

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