20.03.2014 Aufrufe

Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5 Logisches Programmieren<br />

Def<strong>in</strong>ition 5.2.1. Sei G = ⇐ A 1 , . . . , A m , . . . , A k e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ites Ziel und C = A ⇐ B 1 , . . . , B q<br />

e<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>ite Klausel, wobei C frisch umbenannt ist. Dann kann man aus G und C e<strong>in</strong> neues Ziel<br />

G ′ wie folgt mit Resolution herleiten:<br />

1. A m ist das durch <strong>die</strong> Selektionsfunktion selektierte Atom des def<strong>in</strong>iten Ziels G.<br />

2. θ ist e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>ster Unifikator von A m und A, dem Kopf von C.<br />

3. G ′ ist das neue Ziel: θ(A 1 , . . . , A m−1 , B 1 , . . . , B q , A m+1 , . . . , A k ).<br />

Man sieht: G ′ ist e<strong>in</strong>e Resolvente von G und C. Die Ableitungsrelation sei bezeichnet<br />

durch G → θ,C,m G ′ , wobei man <strong>die</strong> genaue Kennzeichnung C, m auch weglassen kann,<br />

wenn <strong>die</strong>se aus dem Kontext hervorgeht.<br />

Die Semantik e<strong>in</strong>es Hornklauselprogramms besteht dann aus e<strong>in</strong>er Folge <strong>die</strong>ser Schritte,<br />

<strong>die</strong> auch als SLD-Ableitung bezeichnet wird.<br />

Def<strong>in</strong>ition 5.2.2. Sei P e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ites Programm und G e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ites Ziel. E<strong>in</strong>e SLD-Ableitung<br />

von P ∪ {G} ist e<strong>in</strong>e Folge<br />

G → θ1 ,C 1 ,m 1<br />

G 1 → θ2 ,C 2 ,m 2<br />

G 2 . . .<br />

von SLD-Schritten, wobei C i jeweils e<strong>in</strong>e Variante e<strong>in</strong>er Klausel aus P ist mit neuen Variablen.<br />

Die SLD-Ableitung ist e<strong>in</strong>e SLD-Wi<strong>der</strong>legung, wenn sie mit e<strong>in</strong>er leeren Klausel endet.<br />

Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> l<strong>in</strong>earen Resolution nennt man <strong>die</strong> Klauseln C i <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gabeklauseln.<br />

Weitere Sprechweisen:<br />

erfolgreiche SLD-Ableitung: Wenn es e<strong>in</strong>e SLD-Wi<strong>der</strong>legung ist.<br />

fehlgeschlagene SLD-Ableitung: Wenn <strong>die</strong>se nicht fortsetzbar ist.<br />

unendliche SLD-Ableitung<br />

Def<strong>in</strong>ition 5.2.3. Sei P e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ites Programm und G e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ites Ziel.<br />

• E<strong>in</strong>e korrekte Antwort ist e<strong>in</strong>e Substitution θ, so dass P |= θ(¬G) gilt.<br />

• E<strong>in</strong>e berechnete Antwort θ für P ∪ {G} ist e<strong>in</strong>e Substitution, <strong>die</strong> man durch e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

SLD-Ableitung G → θ1 ,C 1 ,m 1<br />

G 1 → θ2 ,C 2 ,m 2<br />

G 2 . . . → θn,C n,m n<br />

□ erhält: θ ist <strong>die</strong><br />

Komposition θ n ◦ . . . ◦ θ 1 , wobei man <strong>die</strong>se auf <strong>die</strong> Variablen von G e<strong>in</strong>schränkt.<br />

Theorem 5.2.4 (Soundness <strong>der</strong> SLD-Resolution). Sei P e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ites Programm und G e<strong>in</strong><br />

def<strong>in</strong>ites Ziel. Dann ist jede berechnete Antwort θ auch korrekt. D.h. P |= θ(¬G)<br />

Stand: 7. Januar 2013 158 M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!