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Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

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7 Konzeptbeschreibungssprachen<br />

1. Wenn x : X und X(∃R)Y da s<strong>in</strong>d, aber ke<strong>in</strong>e Variable y mit xRy und y : Y , dann<br />

füge e<strong>in</strong>e neue Variable y mit den Constra<strong>in</strong>ts xRy und y : Y e<strong>in</strong>.<br />

2. Wenn x : X, X(∀R)Y, xRy da ist, dann füge y : Y h<strong>in</strong>zu.<br />

3. Wenn x : X, X ⊑ Y ⊔ Z da s<strong>in</strong>d, aber we<strong>der</strong> x : Y noch x : Z, dann füge x : Y o<strong>der</strong><br />

x : Z h<strong>in</strong>zu.<br />

Beachte nur <strong>die</strong> letzte Regel stellt e<strong>in</strong>e Verzweigung im Tableau dar. Beachte auch, dass<br />

Blätter im Tableau mit Constra<strong>in</strong>t-System markiert s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> vervollständigt s<strong>in</strong>d, d.h. ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> drei Regeln ist mehr anwendbar.<br />

Schließlich kann für jedes solche Blatt (teilweise auch schon früher, dann kann man <strong>die</strong><br />

Vervollständigung auf dem entsprechenden Pfad stoppen) wird geprüft, ob das Constra<strong>in</strong>tsystem<br />

wi<strong>der</strong>sprüchlich ist:<br />

Def<strong>in</strong>ition 7.4.6. E<strong>in</strong> Constra<strong>in</strong>t-System ist wi<strong>der</strong>sprüchlich, wenn <strong>die</strong> Konstellation<br />

x : X, X ⊑ A, x : Y, Y ⊑ ¬A, o<strong>der</strong> x : X, X ⊑ ¬⊤, o<strong>der</strong> x : X, X ⊑ ⊥ vorkommt.<br />

Jetzt haben wir alle Teilschritte beisammen, um den Algorithmus zur Konsistenzprüfung<br />

zu beschreiben:<br />

Def<strong>in</strong>ition 7.4.7. Der Algorithmus zur Konsistenzfeststellung von C arbeitet folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

Starte mit dem Constra<strong>in</strong>t x : X, X ⊑ C (das entspricht gerade <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung, dass es e<strong>in</strong>e<br />

Interpretation I gibt, <strong>die</strong> C nicht leer <strong>in</strong>terpretiert (denn x ∈ I(X) ⊆ I(C))).<br />

Als erster Schritt wird x : X, X ⊑ C aufgefaltet.<br />

Anschließend wir das Tableau aufgebaut, <strong>in</strong>dem das aufgefaltete Constra<strong>in</strong>tsystem (nichtdeterm<strong>in</strong>istisch)<br />

vervollständigt wird (Verzweigungen ergeben sich aus Regel 3 <strong>der</strong> Vervollständigunsregeln).<br />

Wenn es möglich ist, e<strong>in</strong> Constra<strong>in</strong>t-System zu erzeugen, das nicht wi<strong>der</strong>sprüchlich<br />

ist (d.h. es gibt e<strong>in</strong>en Pfad dessen Blatt nicht wi<strong>der</strong>sprüchlich ist), gebe „konsistent“ aus; ansonsten,<br />

wenn alle erzeugbaren Constra<strong>in</strong>t-Systeme (d.h. alle Blätter des Tableaus) wi<strong>der</strong>sprüchlich<br />

s<strong>in</strong>d, gebe „<strong>in</strong>konsistent“ aus.<br />

Beachte, dass <strong>der</strong> Algorithmus nicht mit e<strong>in</strong>er T-Box als E<strong>in</strong>gabe arbeitet, son<strong>der</strong>n nur<br />

e<strong>in</strong> (evtl. komplexes) Konzept C erhält. D.h. für den Fall e<strong>in</strong>er T-Box muss <strong>die</strong>se zuvor<br />

entfaltet werden.<br />

Beispiel 7.4.8. Seien Mann und hatK<strong>in</strong>d atomare Konzepte. Wir prüfen <strong>die</strong> Konsitenz des Konzepts:<br />

Mann ⊓ ∃hatK<strong>in</strong>d.(Mann ⊔ ¬Mann)<br />

Wir starten daher mit<br />

x : X, X ⊑ Mann ⊓ ∃hatK<strong>in</strong>d.(Mann ⊔ ¬Mann).<br />

Stand: 31. Januar 2013 248 M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13

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