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Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

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7.3 T-Box und A-Box<br />

Da <strong>die</strong>se T-Box azyklisch ist und nur aus Def<strong>in</strong>itionen besteht, kann man stets aus e<strong>in</strong>er Interpretation<br />

I 0 , <strong>die</strong> nur <strong>die</strong> Konzeptnamen Person, Weiblich, hatK<strong>in</strong>d und hatEhemann <strong>in</strong>terpretiert,<br />

e<strong>in</strong> Modell I für <strong>die</strong> T-Box erzeugen, <strong>in</strong>dem man setzt I(Person) := I 0 (Person), I(Weiblich) :=<br />

I 0 (Weiblich, I(hatK<strong>in</strong>d) := I 0 (hatK<strong>in</strong>d) und I(hatEhemann) := I 0 (hatEhemann) und für alle<br />

an<strong>der</strong>en Konzeptnamen (d.h. den def<strong>in</strong>ierten Namen), <strong>die</strong> Interpretation e<strong>in</strong>fach „ausrechnet“, z.B.<br />

I(Frau) = I 0 (Person) ∩ I 0 (Weiblich).<br />

Beispiel 7.3.3. E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle zyklische T-Box ist:<br />

Mensch’ ≡ Tier ⊓ ∀HatEltern.Mensch’<br />

Menschen s<strong>in</strong>d alle Tiere, <strong>die</strong> <strong>der</strong>en Elteren nur Menschen s<strong>in</strong>d.<br />

Das F<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>es Modells ist <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Fall nicht so e<strong>in</strong>fach, denn selbst wenn man e<strong>in</strong>e Interpretation<br />

I 0 hat <strong>die</strong> Tier und HatEltern festlegt, können wir nicht ohne weiteres e<strong>in</strong> Modell f<strong>in</strong>den,<br />

denn I(Mensch’) := I 0 (Tier) ∩ {x | ∀y.(x, y) ∈ I 0 (HatEltern) =⇒ y ∈ I(Mensch’)} ist e<strong>in</strong>e<br />

rekursiv def<strong>in</strong>ierte Menge. Man benötigt e<strong>in</strong>e Interpretation (als Menge) I(Mensch’) ⊆ ∆, <strong>die</strong> e<strong>in</strong><br />

Fixpunkt <strong>der</strong> rekursiven Gleichung ist.<br />

7.3.2 Fixpunktsemantik für zyklische T-Boxen<br />

Zwei weitere Beispiele für s<strong>in</strong>nvolle zyklische T-Box-Def<strong>in</strong>itionen s<strong>in</strong>d:<br />

MnurS ≡ Mann ⊓ ∀hatK<strong>in</strong>d.MnurS<br />

das entspricht dem Konzept: „Mann, <strong>der</strong> nur Söhne hat, und für dessen Söhne das gleiche<br />

gilt“. Zyklen können auch bei Datenstrukturen auftreten, z.B. für b<strong>in</strong>äre Bäume:<br />

B<strong>in</strong>Baum ≡ Baum ⊓ (≤ 2 hatAst) ⊓ ∀hatAst.B<strong>in</strong>Baum<br />

E<strong>in</strong>e Fixpunktsemantik hilft hier weiter. Im letzten Beispiel muss man auf jeden Fall<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>sten Fixpunkt nehmen (sonst wären unendlich tiefe Bäume auch enthalten!)<br />

Zunächst ist klar, dass e<strong>in</strong>e Modell I e<strong>in</strong>er T-Box, alle Axiome erfüllen muss. Für jedes<br />

Axiom A ≡ C A muss I(A) = I(C A ) gelten. Wenn A <strong>in</strong> C A als Name vorkommt, dann ist<br />

<strong>die</strong>se Bed<strong>in</strong>gung nichttrivial.<br />

Beispiel 7.3.4. E<strong>in</strong>e solche Interpretation muss nicht immer existieren, wenn <strong>die</strong> T-Box zyklisch<br />

ist:<br />

A ≡ ¬A<br />

kann man zwar h<strong>in</strong>schreiben, aber ke<strong>in</strong>e Interpretation dafür angeben, denn ∆ ≠ ∅ war vorausgesetzt,<br />

und I(A) = ∆ \ I(A) ist daher nie erfüllt.<br />

M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13 231 Stand: 31. Januar 2013

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