Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...
Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...
Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7.4 Inferenzen <strong>in</strong> Beschreibungslogiken: Subsumtion<br />
• Schließlich muss man sich noch klar machen, dass S 1 ⊆ S 1 ′ und S 2 ⊆ S 2 ′ impliziert<br />
S 1 ∩ S 2 ⊆ S 1 ′ ∩ S′ 2 (damit wir <strong>die</strong> beiden Teile: atomare Konzepte und Wertbeschränkungen<br />
getrennt vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> betrachten durften).<br />
Die Vollständigkeit kann man z.B. zeigen, <strong>in</strong>dem man im Falle, dass <strong>der</strong> Algorithmus<br />
scheitert, e<strong>in</strong> Modell angibt, <strong>in</strong> dem <strong>die</strong> Subsumtionsbeziehung tatsächlich nicht gilt.<br />
Die Komplexität <strong>die</strong>ses Algorithmus kann man wie folgt abschätzen:<br />
Die Normalformherstellung arbeitet auf <strong>der</strong> Termstruktur und sortiert s<strong>in</strong>nvollerweise,<br />
d.h. man hat e<strong>in</strong>en Anteil O(n∗log(n)) für <strong>die</strong> Herstellung <strong>der</strong> Normalform. Das rekursive<br />
Vergleichen ist analog und könnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sortierten Darstellung sogar l<strong>in</strong>ear gemacht<br />
werden. Insgesamt hat man O(n ∗ log(n)) als Größenordnung des Zeitbedarfs.<br />
Beispiel 7.4.2. Betrachte <strong>die</strong> FL 0 -Konzeptdef<strong>in</strong>itionen:<br />
C 1 ≡ (∀R 1 .A 1 ) ⊓ A 2 ⊓ (∀R 2 .A 5 ) ⊓ (∀R 2 .∀R 1 .(A 2 ⊓ A 3 ⊓ A 4 ))<br />
C 2 ≡ ((∀R 2 .∀R 1 .A 4 ) ⊓ A 2 ⊓ (∀R 2 .∀R 1 .(A 3 ⊓ A 4 ))<br />
Wir testen, ob C 1 ⊑ C 2 und ob C 2 ⊑ C 1 mithilfe des strukturellen Subsumtionstests. Zunächst<br />
berechnen wir <strong>die</strong> Normalformen NF (C 1 ), NF (C 2 ):<br />
Normalformberechnung für C 1 :<br />
C 1 ≡ (∀R 1 .A 1 ) ⊓ A 2 ⊓ (∀R 2 .A 5 ) ⊓ (∀R 2 .∀R 1 .(A 2 ⊓ A 3 ⊓ A 4 ))<br />
→ A 2 ⊓ (∀R 1 .A 1 ) ⊓ (∀R 2 .A 5 ) ⊓ (∀R 2 .∀R 1 .(A 3 ⊓ A 4 ))<br />
→ A 2 ⊓ (∀R 1 .A 1 ) ⊓ (∀R 2 .A 5 ⊓ (∀R 1 .(A 2 ⊓ A 3 ⊓ A 4 ))) = NF (C 1 )<br />
Normalformberechnung für C 2 :<br />
C 2 ≡ ((∀R 2 .∀R 1 .A 4 ) ⊓ A 2 ⊓ (∀R 2 .∀R 1 .(A 3 ⊓ A 4 ))<br />
→ A 2 ⊓ ((∀R 2 .∀R 1 .A 4 ) ⊓ (∀R 2 .∀R 1 .(A 3 ⊓ A 4 ))<br />
→ A 2 ⊓ (∀R 2 .((∀R 1 .A 4 ) ⊓ ∀R 1 .(A 3 ⊓ A 4 )))<br />
→ A 2 ⊓ (∀R 2 .(∀R 1 .(A 4 ⊓ A 3 ⊓ A 4 ))<br />
→ A 2 ⊓ (∀R 2 .(∀R 1 .(A 3 ⊓ A 4 )) = NF (C 2 )<br />
Nun müssen wir <strong>die</strong> Normalformen vergleichen: Die atomaren Konzepte s<strong>in</strong>d genau gleich, da beide<br />
Normalformen A 2 als atomares Konzept <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konjuktion haben. Für <strong>die</strong> Wertbeschränkungen:<br />
Da ∀R 1 . . . . nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> NF (C 1 ) vorkommt, können wir sofort schließen C 2 ⋢ C 1 . Für C 1 ⊑ C 2<br />
müssen wir für ∀R 2 . . . . rekursiv zeigen Das erfor<strong>der</strong>t als rekursiven Vergleich: A 5 ⊓ (∀R 1 .(A 2 ⊓<br />
A 3 ⊓ A 4 ))) ⊑ (∀R 1 .(A 3 ⊓ A 4 )) Für <strong>die</strong> atomaren Konzepte ist <strong>der</strong> Vergleich erfolgreich, da A 5<br />
nur l<strong>in</strong>ks vorkommt. Für <strong>die</strong> Wertbeschränkungen müssen wir rekursiv vergleichen: (A 2 ⊓ A 3 ⊓<br />
A 4 ) ⊑ (A 3 ⊓ A 4 ) was offensichtlich erfüllt ist. Daher dürfen wir schließen C 1 ⊑ C 2 .<br />
M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13 243 Stand: 31. Januar 2013