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Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

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4.2 Resolution<br />

Die Operation auf e<strong>in</strong>er Klauselmenge, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Klausel C auswählt, auf <strong>die</strong>se e<strong>in</strong>e Substitution<br />

σ anwendet und σ(C) zur Klauselmenge h<strong>in</strong>zufügt, ist korrekt. Damit ist auch<br />

<strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>e Resolution als Folge von Variablene<strong>in</strong>setzung und Resolution korrekt.<br />

Beispiel 4.2.11. Dieses Beispiel (E<strong>in</strong>e Variante <strong>der</strong> Russelschen Ant<strong>in</strong>omie) zeigt, dass noch e<strong>in</strong>e<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Resolution, <strong>die</strong> Faktorisierung, notwendig ist. Die Aussage ist: Der Friseur rasiert<br />

alle, <strong>die</strong> sich nicht selbst rasieren:<br />

∀x : ¬(rasiert(x, x)) ⇔ rasiert(F riseur, x)<br />

rasiert(x, x), rasiert(F riseur, x) σ = {x ↦→ F riseur, y ↦→ F riseur}<br />

¬rasiert(F riseur, y), ¬rasiert(y, y)<br />

rasiert(F riseur, F riseur), ¬rasiert(F riseur, F riseur)<br />

Die Klauseln s<strong>in</strong>d wi<strong>der</strong>sprüchlich, was aber ohne e<strong>in</strong>e Verschmelzung <strong>der</strong> Literale mittels Resolution<br />

nicht ableitbar ist. In <strong>der</strong> folgenden Herleitung werden <strong>die</strong> Variablen mit „Friseur“ <strong>in</strong>stantiiert,<br />

und dann <strong>die</strong> Literale verschmolzen.<br />

rasiert(x, x), rasiert(F riseur, x) ⊢ rasiert(F riseur, F riseur)<br />

¬rasiert(F riseur, y), ¬rasiert(y, y) ⊢ ¬rasiert(F riseur, F riseur)<br />

Danach ist es möglich, <strong>die</strong>se beiden Literale durch Resolution zur leeren Klausel abzuleiten.<br />

Def<strong>in</strong>ition 4.2.12. (Faktorisierung)<br />

Elternklausel: L, L ′ , K 1 , . . . , K m σ(L) = σ(L ′ )<br />

Faktor: σ(L, K 1 , . . . , K m )<br />

Damit besteht <strong>der</strong> Resolutionskalkül jetzt aus Resolution und Faktorisierung.<br />

Def<strong>in</strong>ition 4.2.13. Der Resolutionskalkül transformiert Klauselmengen S wie folgt:<br />

1. S → S ∪ {R}, wobei R e<strong>in</strong>e Resolvente von zwei (nicht notwendig verschiedenen) Klauseln<br />

aus S ist.<br />

2. S → S ∪ {F }, wobei F e<strong>in</strong> Faktor e<strong>in</strong>er Klausel aus S ist.<br />

Der Resolutionskalkül term<strong>in</strong>iert mit Erfolg, wenn <strong>die</strong> leere Klausel abgeleitet wurde, d.h. wenn<br />

□ ∈ S.<br />

Bei Klauselmengen nehmen wir wie üblich an, dass <strong>die</strong> Klauseln variablendisjunkt<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13 137 Stand: 25. November 2012

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