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Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

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7.2 Attributive Konzeptbeschreibungssprachen (Description Logic)<br />

• logische Operatoren<br />

• Semantik von Defaults und überschriebenen Defaults<br />

7.2 Attributive Konzeptbeschreibungssprachen (Description Logic)<br />

Wir betrachten im folgenden e<strong>in</strong>e Sprachfamilie, <strong>die</strong> man als Nachfolger von KL-ONE<br />

sehen kann. Empfehlenswert als sehr guter Überblick ist das Handbuch (Baa<strong>der</strong> et al.,<br />

2010) und zur Komplexität <strong>der</strong> Artikel (Don<strong>in</strong>i et al., 1997).<br />

Man nennt <strong>die</strong> Konzeptbeschreibungssprachen auch Term<strong>in</strong>ologische Sprachen. Sie haben<br />

sich entwickelt aus e<strong>in</strong>er Sprache KL-ONE (Brachman, ca. 1980), <strong>die</strong> zur Repräsentation<br />

und Verarbeitung <strong>der</strong> Semantik von natürlichsprachlichen Ausdrücken entwickelt<br />

wurde. Es gibt ähnliche Strukturen bei <strong>der</strong> automatischen Verarbeitung <strong>der</strong> Syntax von<br />

natürlichsprachlichen Ausdrücken: Features (Attribute, bzw. Merkmalsstrukturen) (siehe<br />

Shieber: unification grammars).<br />

Man kann <strong>die</strong> Konzeptbeschreibungssprachen als Weiterentwicklung von semantischen<br />

Netzen und Frames sehen, wobei sie den Vorteil e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>deutigen und deklarativ<br />

def<strong>in</strong>ierten Semantik haben und nicht zu mächtige Konstrukte (wie z.B. Prozeduren)<br />

zulassen.<br />

Neuere Entwicklungen s<strong>in</strong>d (relativ schnelle) und vollständige Schlussfolgerungsmechanismen,<br />

Erweiterung <strong>in</strong> viele Richtungen wie Zeitrepräsentation, Komb<strong>in</strong>ation mit an<strong>der</strong>en<br />

Formalismen.<br />

E<strong>in</strong> auf Beschreibungslogik basierendes Wissensverarbeitungssystem muss Möglichkeiten<br />

bieten, <strong>die</strong> Wissensbasis darzustellen und zu verän<strong>der</strong>n, sowie neue Schlüsse mithilfe<br />

von Inferenzmechanismen aufgrund <strong>der</strong> Wissenbasis zu ziehen.<br />

Die Wissensbasis besteht dabei aus den beiden Komponenten T-Box und A-Box. Die<br />

T-Box legt Term<strong>in</strong>ologie des Anwendungsbereichs fest, d.h. das Vokabular, das verwendet<br />

werden soll. Die A-Box legt Annahmen (Assertions) über <strong>die</strong> Individuen (unter Verwendung<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> T-Box gegebenen Term<strong>in</strong>ologie) fest. Verglichen mit Datenbanksystemen,<br />

legt <strong>die</strong> T-Box das Datenbankschema fest, und <strong>die</strong> A-Box <strong>die</strong> eigentlichen Daten.<br />

Das Vokabular <strong>der</strong> T-Box besteht aus Konzepten und Rollen. Konzepte repräsentieren<br />

dabei Menge von Individuen, Rollen stehen für b<strong>in</strong>äre Relationen zwischen Individuen.<br />

Atomare Konzepte und atomare Rollen s<strong>in</strong>d nur Bezeichner, d.h. sie werden durch ihren<br />

Namen repräsentiert und später semantisch als Mengen bzw. Relationen <strong>in</strong>terpretiert. Neben<br />

atomaren Konzepten und Rollen gibt es <strong>in</strong> allen Beschreibungslogiken Konstrukte,<br />

um komplexe Beschreibungen von Konzepten und Rollen auszudrücken (<strong>die</strong>s s<strong>in</strong>d Formeln,<br />

<strong>die</strong> als Atome dann gerade atomare Konzepte und Rollen verwenden). Innerhalb<br />

<strong>der</strong> T-Box werden <strong>die</strong>se komplexen Konzepte und Rollen def<strong>in</strong>iert und mit neuen Namen<br />

versehen. D.h. im Grunde besteht <strong>die</strong> T-Box aus atomaren Bezeichnern und def<strong>in</strong>ierten<br />

Namen.<br />

M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13 219 Stand: 28. Januar 2013

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