outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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verhindert, dass diese Ressourcen beseitigt werden. Jetzt aber geht es darum,<br />
die militärische Überlegenheit der USA und die hieraus kommende<br />
Interventionsfähigkeit zu nutzen, bereits den Besitz oder die Fähigkeit zur<br />
Acquisition solcher Ressourcen zu verhindern, so dass bereits die Möglichkeit<br />
zur Eskalation ausgeschaltet wird. Gegenüber dem Konzept der Deterrence,<br />
bei der es um die Erzielung von Eskalationsdominanz ging, ist dies<br />
die weitaus radikalere Konzeption, die gleichsam imperialistischen Utopismus<br />
mit Machthybris verbindet. Die Durchsetzung eines planetaren –<br />
durchaus variantenreichen – Musters amerikaaffinen oder amerikaähnlichen<br />
Kapitalismus ist die einzige Methode, auf Dauer Konkurrenz, aber<br />
auch Terrorismus auszuschalten: „The ultimate goal of American foreign<br />
policy will be to use this power, alone if necessary, to extend free-market<br />
democracy around the globe. This is the only way in which the United<br />
States can deal with the long-term causes of terrorism.” 198 Einer solchen<br />
Konzeption ist die Bereitschaft und Fähigkeit zur Intervention funktionell<br />
eingeschrieben. Sie hat damit aber auch mit nicht-staatlichen Akteuren zu<br />
tun, die Waffen nicht zur Abschreckung, sondern zum Einsatz gebrauchen.<br />
Die gleichsam mittelfristige Aufgabenstellung zur Realisierung<br />
dieser übergeordneten Zielstellung hat Thomas Donnelly im Frühjahr 2003<br />
so formuliert: „In a nutshell, the practical application of the Bush Doctrine<br />
amounts to ʺrolling backʺ radical Islamism while ʺcontainingʺ the Peopleʹs<br />
Republic of China, that is, hedging against its rise to great-power status. A<br />
corollary is to prevent strategic cooperation, formally or de facto, between<br />
either terror states or terrorist groups in the Islamic world and Beijing. Indeed,<br />
in a world where hard power realities continue to be the measuring<br />
sticks of international politics, these are the <strong>over</strong>riding tasks to accomplish<br />
if American global leadership and the current liberal order are to be sustained<br />
and extended.” 199 Jarvis hat zu Recht darauf hingewiesen (und dabei<br />
auf den Nuclear Posture Review verwiesen), dass dieses radikale Konzept<br />
sich nicht ausschließlich gegen Rußland und China richtet, sondern gleichermaßen<br />
gegen Europa. 200 Die Fokussierung auf den Irak machte dabei<br />
noch einen evidenten Subtext deutlich: militärische Souveränität gilt <strong>als</strong><br />
Schlüssel zur Wiedererlangung bzw. Sicherung nicht nur energieökonomischer<br />
Suprematie, vielmehr soll ein politisch-militärischer Unilateralismus<br />
auch die Option auf ökonomischen Unilateralismus erweitern. 201 Letztlich<br />
können sich die Programmierer einer solchen Politik die Welt nur im Blick<br />
einer Projektion amerikanischer Macht und Amerikas selbst vorstellen. 202<br />
198<br />
Council on Foreign relations: A New National Security Strategy in an Age of Terrorists, Tyrants, and Weapons of<br />
Mass Destruction, New York 2003, S. 6.<br />
199<br />
Thomas Donnelly: Whatʹs Next? Preserving American Primacy, Institutionalizing Unipolarity, in: AEI National<br />
Security Outlook v. 22. 4. 2003 http://www.aei.org/publications/pubID.16999,filter./pub_detail.asp<br />
200<br />
S. Jarvis, Bush-Doctrin, S.377.<br />
201<br />
S. William Wallace: American Hegemony: European Dilemmas, in: The Political Quarterly (2002) S. 113f.<br />
202<br />
So formuliert Bush in der NSS, S.1: die USA würden ihre Stärke nutzen, “(to create) conditions, in which all nations<br />
and all societies can choose for themselves the rewards and challenges of political and economic liberty.” Rhodes,<br />
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