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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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anzustreben. Mit einer wenig beachteten Erklärung des stellvertretenden<br />

Staatsministers für Rüstungskontrolle John Bolton vom 21. Februar 2002<br />

beendete die Bush-Regierung eine alte Zusicherung der USA, Staaten mit<br />

Atomwaffen nur anzugreifen, wenn diese selbst Atomwaffen besitzen oder<br />

sich in einem Bündnis mit einer Atomwaffenmacht befinden 239 . Unterstrichen<br />

wurde dies durch eine Neuaktzentuierung der Entwicklung bunkerbrechender,<br />

tief in die Erde eindringender Nuklearwaffen 240 . Der US-<br />

Senator Edward Kennedy hat Anfang 2003 auf die einschneidende Relevanz<br />

dieses Vorgangs hingewiesen:“According to these reports, Secretary<br />

of Defense Donald Rumsfeld has directed the U.S. Strategic Command to<br />

develop plans for employing nuclear weapons in a wide range of new missions,<br />

including possible use in Iraq to destroy underground bunkers. Using<br />

the nationʹs nuclear arsenal in this unprecedented way would be the<br />

most fateful decision since the nuclear attack on Hiroshima. Even contemplating<br />

the first-strike use of nuclear weapons under current circumstances<br />

and against a nonnuclear nation dangerously blurs the crucial and historical<br />

distinction between conventional and nuclear arms.” 241 In seiner Rede<br />

vom 26. August 2002 in Nashville erinnerte Vizepräsident Cheney dann an<br />

Israels Attacke auf die irakische Atomanlage im Jahr 1981 – seine Botschaft<br />

war, dass es legitim sei, den nuklearen Ambitionen des Irak durch einen<br />

vorbeugenden Militärschlag zu begegnen. Der Rückzug vom ABM-Vertrag<br />

und der Aufbau der Missile Defense explizierten nun ihre innere Logik:<br />

Kriegsführungsfähigkeit, auch nuklear. Eine Entwicklung im übrigen, die<br />

entscheidend von Bushs Sicherheitsberaterin Rice vorangetrieben worden<br />

war.<br />

Indem drittens ein Bezug auf die Globalität des Terrors („60 Staaten“) geschieht,<br />

wird die räumliche Einhegung des militärischen Agierens aufgegeben: die<br />

Lizenz zum Präventivkrieg wird global ausgestellt. Da der Terror neuer<br />

Qualität, gegen den man sich im Krieg befindet, ein globales Phänomen ist<br />

– worüber in der NATO Konsens besteht 242 - wird der Rubikon zu einem<br />

globalen Souveränitätsanspruch überschritten: Die USA habe das singuläre<br />

Recht auf Intervention überall auf der Welt - vorbeugende („preemptive“,<br />

„anticipatory“ “anti-access-denial“) militärische Aktion eingeschlossen: „:<br />

239 S. auch Stephen Blank: The Return of Nuclear War, Vortrag auf der 41.Jahrestagung der International<br />

Studies Association. Los Angeles 14.-18.3.2000.<br />

240<br />

Die Ausweitung der Zielliste auf „Schurkenstaaten“ geschah freilich bereits unter Clinton, S. Walter<br />

Pincus: U.S. Nuclear Arms Stance Modified by Policy Study, in: WP v. 23.3. 2002, A14; Thomas E. Ricks,<br />

Vernon Loeb: Bush Developing Military Policy of Striking First, in: WP 10. 6. 2002, A1; Anatol Lieven:<br />

The End of the West? In: Prospect 78 (2002). Die “National Strategy to combat Weapons of Mass Destruction”<br />

vom December 2002 thematisiert diese Veränderung jedoch nicht.<br />

241<br />

Edward M. Kennedy Our Nuclear Talk Gravely Imperils Us Notion of a First- Strike Use in Iraq<br />

Carries The Seed of World Disaster, in: Los Angeles Times v. 29.1.2003.<br />

242<br />

So Gerhard Schröder: „Es gibt jetzt die asymmetrische Bedrohung…Dagegen kann man sich nicht mehr auf klassische<br />

Weise verteidigen, sondern nur so, wie wir es in Afghanistan machen.“ Wolfgang Schäuble: „Unsere Sicherheit<br />

kann zu jedem Zeitpunkt an jedem Punkt der Erde herausgefordert sein.“ Oder Peter Struck: „Die Sicherheit der<br />

Bundesrepublik wird auch am Hindukusch verteidigt.“, s. FR v.18.1.2003<br />

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