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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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Kriege wurden beendet und die Truppen gingen nachhause. Imperiale<br />

Kriege enden ebenfalls, aber Garnisonen des Empire müssen noch Jahrzehnte<br />

lang bleiben, um Ordnung und Stabilität zu sichern. Das ist es, das<br />

wir erstm<strong>als</strong> auf dem Balkan und nun in Zentralasien zu sehen bekommen.<br />

Zusätzlich zu fortgeschrittener Waffentechnologie verlangt eine imperiale<br />

Position eine große, leichtbewaffnete Bodentruppe <strong>als</strong> Garnisonskraft und<br />

Rückversicherung für Verbündete, die aus symbolischen Gründen amerikanische<br />

Streitkräfte auf ihrem Territorium haben möchten. Und endlich<br />

konzentriert sich imperiale Strategie darauf, die Entstehung mächtiger und<br />

feindlicher Herausforderer für zu verhindern: durch Krieg, wenn nötig,<br />

durch Assimilierung in das Empire, wenn möglich.” 273<br />

Tatsächlich wird zunehmend die Frage nach Gestalt und Funktion des US-<br />

Militärs in einem imperialen Kontext gestellt. Auf einer Tagung des U.S.<br />

Army War College und der John Hopkins University School for Advanced<br />

International Studies kurz nach 9/11 wurde ausführlich die Option einer<br />

„imperialist foreign policy“ und der passenden Zuschnitt des US-Militärs<br />

debattiert: „An imperial foreign policy would imply a very different military<br />

with four main components. We would require powerful deep strike<br />

forces capable of emphatic dominance <strong>over</strong> any combination of competitors,<br />

imperialists argue. Second, we would need expeditionary ground<br />

forces able to deploy quickly to punish norm-breakers but without a need<br />

for sustained, large-scale combat actions; a combination of the Marine<br />

Corps and cross-service special forces would be ideal. Third, we would<br />

need constabulary forces to keep the peace abroad and maintain order<br />

where this exists; this role would be best suited to a radically restructured<br />

Army. Finally, domestic law enforcement with Reserve component military<br />

augmentation would protect the American homeland against terrorism.” 274<br />

Gegenwärtig sind solche Erwägungen noch nicht handlungsanleitend.<br />

Dennoch gibt es deutliche Veränderungen im militärischen Feld.<br />

Unmittelbare Kriegführung geschieht angesichts der großen militärischen<br />

Überlegenheit der USA zwar vor allem in Form von fast imaginären “Spek<strong>take</strong>lkriegen”<br />

275 oder „virtuous wars“ 276 . Die territoriale Plazierung der mili-<br />

273<br />

Stephen Peter Rosen: The Future of War and the American Military, in: Harvard Magazine 5/2002.<br />

274 Stephen Biddle: The Defense Information Debate: The American Military at the Dawn of the 21th<br />

Century.<br />

275<br />

Michael Mann: The roots and contradictions of modern militarism”, in: States, war and capitalism, Oxford 1988 S.<br />

166-87; aufgegriffen dann von Mary Kaldor: American power: from ‘compellance’ to cosmopolitanism? In: International<br />

Affairs 1 / 2003 S. 9. Wenigen größeren Kriege des letzten Jahrhunderts lag eine ähnliche Ressourcendisparität<br />

zugrunde wie dem Krieg der USA gegen den Irak.<br />

276<br />

Also Kriege, die virtuell sind und zugleich für eine noble Sache ausgefochten werden, s. James Der Derian: 9/11:<br />

before, after and between, in: Craig Calhoun, Paul Price, Ashley Timmer (Hg.): Understanding September 11, New<br />

York 2002 S. 180<br />

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