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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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te des US-Kapitalismus seit etwa 1890 ausgedehnt 381 und das, was mit 9/11<br />

geschah, ist nur ein „Hervortreten“ und „Deutlichwerden“ dieser Eigenschaft:<br />

„The American Empire is no longer concealed.“ 382 Wobei allerdings<br />

die Frage bliebt, wozu die bisherige „Verhüllung“ und warum sie denn<br />

nun zuende ging. Oder: in was sich etwas “informelles“ (das „informal<br />

<strong>empire</strong>“) verwandelt, streift es seine Verhüllung ab. Die Frage nach dem<br />

Verhältnis von Kontinuität und Bruch wird so beantwortet: mit 9/11 hat<br />

sich eigentlich nichts Grundsätzliches geändert, die USA waren schon immer<br />

das hegemoniale imperialistische Land und die Entstehung eines „new<br />

imperialism“ ist keine Folge eines einzelnen Ereignisses. Verwandt, aber<br />

doch deutlich verschieden hiervon die Position von Peter Gowan, der hervorhebt,<br />

was er sieht <strong>als</strong> „the central fact of contemporary international<br />

relations: one single member…has acquired absolute military dominance<br />

<strong>over</strong> every other state or combination of states on the entire planet“; durch<br />

diese militärische Dominanz wird eine Einheit zwischen der Welt der kapitalistischen<br />

Staaten hergestellt, „whose <strong>empire</strong> is guarded not by any supra-state<br />

authority, but by a single hegemon.“ 383 Für Gowan ist mit dem Ende<br />

des kalten Krieges die „superimperialistische“ Position der USA wieder<br />

restauriert.<br />

Eine vierte Position endlich, die etwa Georg Steinmetz vertritt, sieht demgegenüber<br />

Kontinuität und Bruch: Kontinuität in der ökonomischen Regulationsweise,<br />

Diskontinuität in der Politik, wo mit 9/11 die für die 90er Jahre charakteristische<br />

Phase des Fehlens eines klaren Projekts des amerikanischen<br />

Imperialismus beendet wurde. Im Unterschied zur relativ stabilen postfordistischen<br />

Ökonomie gab es hier eine hohe Suchdynamik und evidente<br />

Veränderungen, die sich primär auf den Staat und das System der politischen<br />

Macht, <strong>als</strong>o auf die politische Regulationsweise fokussierten (Geopolitik,<br />

Veränderung des Staatsapparats, Transformation des Rechtssystems,<br />

Überwachung). Es vollzieht sich ein Schwenk zu einem „new political<br />

space“, einem “enhanced police state. Security in the disciplinary, not the<br />

social, sense is the focus of current g<strong>over</strong>nment activity”. Steinmetz<br />

resümiert:“ The political experimentation we are now seeing in the United<br />

States does not constitute a move away from post-Fordism, then, but toward<br />

a different brand of post-Fordism, one in which flexible specialization<br />

from the Security Council fully participated, and which 90 per cent of the opinion that now complains<br />

about our plans for Iraq warmly supported.”<br />

381 S. William Appleman Williams: The Tragedy of American Diplomacy, New York 1972 S. 55: “The<br />

<strong>empire</strong> that results [from an advanced industrial nation’s controlling endeavors] may well be informal<br />

in the sense that the weaker country is not ruled on a day-to-day basis by resident administrators, or<br />

increasingly populated by emigrants from the advanced country, but it is nevertheless an <strong>empire</strong>. The<br />

poorer and weaker nation makes its choices within limits set, either directly or indirectly, by the powerful<br />

society, and often does so by choosing between alternatives actually formulated by the outsider.”<br />

382<br />

Leo Panitch, Sam Gindin, Global Capitalism, S.1.<br />

383<br />

Peter Gowan: Neoliberal Cosmopolitanism, in: New Left Review 11 (2001) S.81,89.<br />

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