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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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Sachen Hypermaskulinität. Nicht nur die Akteure des Ereignisses waren<br />

männlich – <strong>als</strong>o die Entführer, Helfer, Feuerwehrleute, Retter, Sicherheitsleute,<br />

Politiker und Militärs. Auch die mediale Widerspiegelung machte<br />

keinen Unterschied - allein in den ersten sechs Wochen nach 9/11 publizierte<br />

die New York Times 50 Meinungskommentare, von denen gerade 2 davon<br />

von Frauen verfasst worden waren. 173 Frauen wurden sichtbar <strong>als</strong> Opfer<br />

und klagende Verwandte der Opfer oder <strong>als</strong> passive Opfer islamischer<br />

Männerkultur, vor der sie zu bewahren unsere umtriebigen weissen Männer<br />

das Afghanistan der Taliban bombardierten – ein menschenrechtliches<br />

Motiv, das im Falle des Irak freilich nicht mobilisiert werden konnte.<br />

Während nach Aussagen des vormaligen Finanzministers unter Bush ein<br />

Krieg gegen den Irak schon zu Beginn der Amtszeit der Regierung <strong>als</strong> zentrales<br />

strategisches Projekt installiert worden war, hatten unmittelbar nach<br />

9/11 weder Cheney noch Rice oder Bush den Irak <strong>als</strong> operative Größe auf<br />

ihrer Agenda - aber Rumsfeld 174 , Perle 175 , Woolsey 176 , Kristol 177 und vor allem<br />

Wolfowitz – er erkannte am klarsten die Überschneidung von Sicherheitsbedrohung<br />

und geopolitischer Ermöglichung und sprang in die Themenlücke.<br />

Wolfowitz vermochte wesentlich zur Fokussierung der Zielplanung<br />

der Bush-Administration beizutragen und die Geopolitik ins Spiel zu brin-<br />

173<br />

S. Jan Jundy Pettman: Feminist International Relations After 9/11, in: The Brown Journal of World Affairs 2/2004<br />

S.85-96<br />

174<br />

“Nach Meldungen von CBS vermerken Notizen von Militärs, die während der Angriffe bei Rumsfeld<br />

waren, von ihm die Worte: ʺbest info fast. judge whether good enough to hit S.H.ʺ – das bedeuted Saddam<br />

Hussein - obwohl alle Geheimdienstberichte auf Osama bin Laden <strong>als</strong> Verantwortlichem für die<br />

Attacken verwiesen. ʺAt same time, not only UBL [bin Laden],ʺ vermerken die Notizen Rumsfeld im<br />

Originalton: ʺGo massive. Sweep it all up. Things related and not,ʺ wie CBS berichtete.” AP-Bay-<br />

Area.com 5.9.2002 sowie Bob Woodward: We Will Rally the World, WP v.28.1.2002. Nach Angaben von<br />

USA Today wurde diese Orientierung bei einem Treffen in Camp David am 15.11.2001 von Rumsfeld<br />

und Wolfowitz Bush nahegebracht, siehe Anthony Lewis: Bush and Iraq, in: The New York Review of<br />

Books v.7.11.2002. General Wesley Clark bestätigte dies Mitte 2003 in einer Fernsehdebatte: ”There was<br />

a concerted effort during the fall of 2001, starting immediately after 9/11, to pin 9/11 and the terrorism<br />

problem on Saddam Hussein”…”It came from the White House, it came from other people around the<br />

White House. It came from all <strong>over</strong>. I got a call on 9/11. I was on CNN, and I got a call at my home<br />

saying, ʹYou got to say this is connected. This is state-sponsored terrorism. This has to be connected to<br />

Saddam Husseinʹ.” Zit. nach Jim Lobe: Key ffici<strong>als</strong> Used 9/11 As Pretext for Iraq War, IPS 1.7.2003. Nach<br />

den Beweisen eines Zusammenhangs zwischen dem Irak und dem Angriff auf das WTC gefragt, antwortete<br />

Rumsfeld: “Das sind zufällig Geheimdiensterkenntnisse, die wir entweder noch nicht haben<br />

oder über die wir nicht zu reden gedenken.“ (Zit. nach Mann, Supermacht, S.266)<br />

175<br />

Das Defense Policy Board unter Vorsitz von Richard Perle formulierte bereits am 19./20.9.2001 den<br />

Regimewechsel im Irak <strong>als</strong> Zielsetzung des Krieges gegen den Terrorismus, s. NYT v.13.10.2001. Am<br />

11.9. erklärte Perle der Washington Post: ”This could not have been done without help of one or more g<strong>over</strong>nments…Someone<br />

taught these suicide bombers how to fly large airplanes. I donʹt think that can be done without the<br />

assistance of large g<strong>over</strong>nments.” Zit. nach Jim Lobe: Key ffici<strong>als</strong> Used 9/11 As Pretext for Iraq War, IPS<br />

1.7.2003<br />

176<br />

”(I)tʹs not impossible that terrorist groups could work together with the g<strong>over</strong>nment...the Iraqi g<strong>over</strong>nment has been<br />

quite closely involved with a number of Sunni terrorist groups and -- on some matters -- has had direct contact with<br />

(Osama) bin Laden,” erklärte Woolsey auf mehreren Fernsehauftritten am 11./12. September, zit. nach Jim Lobe:<br />

Key ffici<strong>als</strong> Used 9/11 As Pretext for Iraq War, IPS 1.7.2003.<br />

177<br />

William Kristol erklärte am Abend des 11.9. im Rundfunk: ”I think Iraq is, actually, the big, unspoken sort of elephant<br />

in the room today. Thereʹs a fair amount of evidence that Iraq has had very close associations with Osama bin<br />

Laden in the past, a lot of evidence that it had associations with the previous effort to destroy the World Trade Center<br />

(in 1993)”. Zit. nach Jim Lobe: Key ffici<strong>als</strong> Used 9/11 As Pretext for Iraq War, IPS 1.7.2003.<br />

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