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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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(Krauthammer) 444 übergehen. Drittens ist der Operationsraum des Regimes<br />

und der Kontrollbeziehung zwischen Zentrum und „Nicht-Zentrum“ global.<br />

Für Boot besteht das American Empire aus einem „inneren Kern“, zu<br />

dem Nordamerika, Westeuropa 445 und das nordöstliche Asien gehören 446 ;<br />

die neuen Hegemonialkämpfe dort sind das eine – der neue Tumult an der<br />

Peripherie ist das andere. Das American Empire ist ein Versuch, mit beidem<br />

umzugehen. Thomas P. M. Barnett hat den Raum des Empire <strong>als</strong> Kern<br />

charakterisiert, dem eine noch nicht integrierte „Lücke“ entgegensteht. Es<br />

kann angenommen werden, dass deren staatliche Gestalt aus rund 60 Staaten<br />

besteht, die ein Zentrum hat (eine variable Achse des Bösen) und ebenso<br />

fluktuierende terroristische Durchsetzungen. Eine terriorialpolitische Fassung<br />

dieser Struktur ist jedoch problematisch: im Unterschied zu den Imperien<br />

der Geschichte kennt es kein Außen mehr. Es ist von Allem betroffen<br />

und macht sich Alles zu eigen. Es ist ein neue Ordnung, deren Integration<br />

durch die Hubs globaler Netzwerke vermittelt wird, deren Gouvernmentalität<br />

aber aus einem Zentrum kommt. Ein modernes Empire operiert nur in Ausnahmefällen<br />

mit Protektoraten. Es beherrscht nicht die Beziehungen zu<br />

444 “The unipolar moment has become the unipolar era.”, Charles Krauthammer: The Unipolar Moment<br />

Revisited, in: National Interest 70 (2002/3); s.a. derselbe, A costly charade at the UN, in: WP v.<br />

28.2.2003: “…we should begin laying the foundation for a new alliance to replace the now obsolete Cold<br />

War alliances. Its nucleus should be the ʺcoalition of the willingʺ now forming around us. No need to<br />

abolish NATO. The grotesque performance of France, Germany and Belgium in blocking aid to Turkey<br />

marks the end of NATOʹs useful life. Like the United Nations, it will simply wither of its own irrelevance.<br />

We should be thinking now about building the new alliance structure around the United States,<br />

Britain, Australia, Turkey, such willing and supportive Old Europe countries as Spain and Italy, and the<br />

New Europe of deeply pro-American ex-communist states. Add perhaps India and Japan and you have<br />

the makings of a new post-9/11 structure involving like-minded states that see the world of the 21st<br />

century as we do: threatened above all by the conjunction of terrorism, rogue states and weapons of<br />

mass destruction. As part of that rethinking, we should redeploy our bases in Germany to Eastern<br />

Europe, which is not just friendlier but closer to the theaters of the new war.” Unipolarität schließt in<br />

dieser Sicht weder Allianzbildung noch einen Basiskonflikt zwischen dem American Empire und der<br />

islamischen Welt aus, siehe Charles Krauthammer: The Real New World Order. The American Empire<br />

and the Islamic Challenge, in: The Weekly Standard v.12.11.2001<br />

445<br />

Vgl. freilich das Mitglied im Defense Policy Board Ruth Wedgwood (Universität Yale) in der FAZ v. 26.1. 2003:<br />

„Scherzhaft sage ich: Die Nato-Erweiterung ist eine flankierende Maßnahme, um Westeuropa einzudämmen.“ Bzgl.<br />

der möglichen Optionen Europas unterscheidet Tudyka zwischen Assoziation (eine paritätische transtalantische<br />

Kooperation), Anschluß (Aufgehen Europas in eine amerikanische Union) und Dissoziation<br />

(Gegenmachtbildung); eine radikale Dissoziation allerdings ist für ihn unwahrscheinlich angesichts der<br />

unterschiedlichen Positionierungen einzelner europäischer Nation<strong>als</strong>taaten, der ökonomischen und vor<br />

allem finanziellen Verflechtung und der wirtschaftspolitischen Kooperation. Wer, wie Robert Kagan,<br />

sich eine „Transformation Europas zu einer globalen Supermacht“ nur <strong>als</strong> einen Aufstieg zur gleichwertigen<br />

„Militärmacht“ vorstellen kann, wird die Selbstbescheidung Europas im globalen Machtspiel und<br />

damit die Anpassung an die Supermacht <strong>als</strong> einzige realistische Option deklarieren, s. Robert Kagan,<br />

Macht und Ohnmacht, Berlin 2003, S.76.<br />

446 Max Boot: Savage Wars of Peace, in: Ho<strong>over</strong> Digest 3/2002. Andere skizzieren einen Kern des neuen<br />

Empire: neben einigen Gebieten in Afrika und Lateinamerika geht es da dann primär (zunächst und<br />

vorrangig) um erdölrelevante globale Felder (die Gürtel von Nordafrika bis zu den Philippinen bzw.<br />

vom Kaukasus bis Somalia). Mann, Supermacht, S.28 weist zu Recht darauf hin, dass der „Mittlere<br />

Osten“ ein flexibler Begriff ist und letztlich die gesamte muslimische Welt umfassen kann, von Nigeria<br />

bis Südostasien. Die Hauptstoßrichtung der US-Politik geht auf einen so breit gefassten Mittleren Osten<br />

und Nordostasien.<br />

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