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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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tärischen Ressourcen ändert sich jedoch dramatisch. Von den 952 Einrichtungen,<br />

die in der ersten Hälfte der 90er Jahre reduziert oder geschlossen<br />

wurden, lagen allein 878 in Europa; zwischen 1988 und 1997 sank die Zahl<br />

der in Übersee landstationierten US-Truppen von 480 000 auf 210 000 – 80<br />

% dieser Verringerung geschah in Europa. 277 Bereits Mitte 1999 wurde die<br />

oberste Entscheidungsgewalt über den Einsatz amerikanischer Streitkräfte<br />

in Zentralasien vom pazifischen Militärkommando (zuständig für China,<br />

Japan, Korea) auf die zentrale Ebene zurückverlagert, die damit die gesamte<br />

Zuständigkeit für den Ölgürtel an sich zog. Wie keine andere Entscheidung<br />

indizierte sie frühzeitig die neue Rolle geo- und insbesondere ressourcenökonomischer<br />

Maximen für die Militärpolitik, deren Aufwertung<br />

charakteristisch für die 90er Jahre war. Die Sicherung der Energie- und<br />

Wasserversorgung, des Zugriffs auf nutzbaren Boden oder biologische<br />

Ressourcen sowie Konflikte um knappe oder wertvolle Mineralien und<br />

Exportgüter (z.B. die Diamantenkriege) traten in diesem Jahrzehnt <strong>als</strong> zentrale<br />

Aspekte militärischer Sicherheitspolitik immer deutlicher in den Vordergrund<br />

278 . Mitte 2003 wurden Planungen des DoD bekannt, Basen auszubauen<br />

oder einzurichten in Djibouti, Algerien, Marokko, Tunesien, Senegal,<br />

Ghana, Mail, Nordaustralien, Thailand, Singapur, den Philippinen, Kenia,<br />

Georgien, Aserbaidschan, Polen, Rumänien, Quatar, Vietnam und Iraq. Die<br />

Ausrüstung für 3,5 US-Divisionen (10 Brigaden) wurden in den 90er Jahren<br />

in Asien, Europa und im Persischen Golf deponiert und eine Flotte von 20<br />

riesigen Materialtransportschiffen wurde aufgebaut. Kein Land der Welt<br />

befindet sich außerhalb der Reichweite der USA – in 132 Ländern der Rede<br />

befinden sich Einrichtungen des Pentagon. Die Welt ist inzwischen in amerikanische<br />

Militärbezirke aufgeteilt. Der zwei Wochen nach dem 11. September<br />

vorgelegte Quadrennial Defense Review sah die Möglichkeit von<br />

Kriegen vor, um „ausländisches Territorium bis zur Erreichung der strategischen<br />

Ziele der USA zu besetzen.“ 279 Während die Clinton-<br />

Administration die Fähigkeit zur Führung zweier großer Kriege plante, sah<br />

die Bush-Administration nun eine 4-2-1 – Metrik vor: vierfach abschrecken,<br />

an zwei Orten counterattack und im Bedarfsfall an einem dieser Orte Okkupation<br />

der Hauptstadt des Feindes (option des „regime change“). Die Fähigkeit<br />

zu rascher militärischer Aktion und die Beherrschung der Informationssphäre,<br />

Basen global im Raum und Stellvertretermächte, endlich unstrittig<br />

dominante Luft- und Seestreitkräfte sind die Hauptelemente einer<br />

amerikanischen imperialen Machtprojektion. Im Zentrum steht dabei, wie<br />

Rosen entwickelte, das us-amerikanische Command of the Commons See,<br />

Weltraum und Raum, welche <strong>als</strong> Schlüssel für die globale militärische<br />

277<br />

Barry R. Posen: Command of the Commons. The Military Fiundation of U.S. Hegemony, in: International Security<br />

1/2003 S.17.<br />

278<br />

Vgl. Michael Klare: The New Geography of Conflict, in: Foreign Affairs Juni 2001<br />

279<br />

Zit. nach Mann, Supermacht, S.17. Mann spricht folgerichtig vom „Streben nach einem neuen, zeitlich begrenzten,<br />

territorial gestützten Imperialismus“ (S.18).<br />

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