outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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sogar wahrscheinlich – dass diese Periode des Übergangs zuende geht.<br />
Wenn das richtig ist, dann … ist diese Periode nicht nur eine großer Gefahren,<br />
sondern auch enormer Möglichkeiten … eine Periode, die jener von<br />
1945 bis 1947 vergleichbar ist, <strong>als</strong> unter amerikanischer Führung die Zahl<br />
der freien und amerikanischen Staaten erhöht wurde…und eine neue<br />
Machtbalance entstand, welche die Freiheit begünstigte.“ 13 Dabei geht es<br />
nicht nur darum, eine grundsätzliche Machtdifferenz zwischen den USA<br />
und dem Rest der Welt festzustellen. Vielmehr soll es möglich sein, die<br />
klassische historische Gesetzmässigkeit der bürgerlichen Zeit aufzuheben,<br />
wonach die Entstehung einer großen Macht früher oder später die Formierung<br />
neuer, anderer großer Mächte <strong>als</strong> Gegengewicht hervorruft. Der Gedanke<br />
ist, dass erstm<strong>als</strong> seit Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer<br />
politischen Ordnung das Ungleichgewicht der Mächte auf Dauer gestellt werden<br />
kann. Rice: „Theoretically, the realists would predict that when you have a<br />
great power like the United States it would not be long before you had<br />
other great powers rising to chellenge it. And I think what you`re seeing is<br />
that there`s at least a predilection this time to move to productive and cooperative<br />
relations with the United States, rather than to try to balance the<br />
United States.“ 14<br />
Die strategische Idee der NSS operiert <strong>als</strong>o im großen historischen Bezug:<br />
sie konstatiert den Ausgangspunkt einer neuartigen qualitativen Machtdifferenz<br />
zwischen den USA und dem Rest der Welt („<strong>american</strong> <strong>empire</strong>“), formuliert<br />
ein außerordentliches Ziel, diese global auf Dauer zu stellen („pax <strong>american</strong>a“)<br />
und hebt auch mit neuem Gewicht die Methodik einer aktivistischen<br />
Politik hierzu hervor („military superiority beyond challenge“,„war against<br />
terror“, „prevention“), die sie mit dem Verweis auf die neue Privatisierung<br />
des Krieges durch Terrorismus legitimiert.<br />
Warum sollten potentielle oder wirklich große Mächte eine solche Entwicklung<br />
und ihre dauerhafte Ausschaltung aus dem Spiel um die Welthege-<br />
13<br />
S. Condoleezza Rice in einer Rede im April 2002: (zit. nach Frances FitzGerald: George Bush & the<br />
World, in: The New York Review of Books v. 26.9.2002); s. auch die Wriston Lecture von Rice am<br />
1.10.2002 und die Reden Bush`s am 17.7.2001 und am 14.3.2002. Zu historischen Referenz von Rice siehe<br />
die formelle Fixierung der Eindämmungspolitik im National Security Council Memorandum (NSC)<br />
vom April 1950, s. United States Objectives and Programs for National Security (NSC-68 v.14.4.1950) in:<br />
Thomas H. Etzold, John Lewis Gaddis (Hg.): Containment: Documents on American Policy and Strategy,<br />
1945-1950, New York 1978. Siehe auch G. John Ikenberry: Americaʹs Imperial Ambition, in: Foreign<br />
Affairs Sommer 5/2002, S.44-60 und insgesamt G. John Ikenberry, ed., America Unrivaled: The Future of the<br />
Balance of Power, Ithaca 2002; John J. Mearsheimer: The Tragedy of Great Power Politics, New York 2001.<br />
George Kennan <strong>als</strong> konzeptiver Vater der Eindämmungsstrategie bezeichnete in einem Interview<br />
Bush`s NSS <strong>als</strong> “im Prinzip einen Riesenfehler” (The Hill v. 25.9.02).<br />
14<br />
Zit. nach Corey Robin, Endgame, in: Boston Review 1/2004 S.28. Vgl. auch mit offenbarer Referenz auf das bekannte<br />
“General Motors”-Zitat John M. Owen, Transnational Liberalism and U.S. Primacy, in: International Security 3/2001-2,<br />
S.121:“for its own good as well as the general global good, the United States ought to try to maintain its primacy for as<br />
long as it can.”<br />
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