outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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talistischen Staaten vermittelte. Peter Gowan hat in seinen Arbeiten auf das<br />
zentrale politische Strukturmuster dieser Konstellation hingewiesen, das in<br />
der zweiten Hälfte der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts entstanden war:<br />
„This deep structure derived from the ability of the United States to create<br />
a particular kind of hub-and-spokes structure of relations which ensured<br />
that for each of the main core capitalist states its political relationship with<br />
the U.S. hub was more crucial to its vital interests than any other possible<br />
relationship with any other power.“ 125 Die Pflicht der USA, gegen die “expansive”<br />
Sowjetunion und das Vordringen der kommunistischen und sozialistischen<br />
Linken <strong>als</strong> “Schutzmacht” zu dienen und zugleich die Hegemonie<br />
gegenüber dem globalen Süden zu sichern, begründete auch das Recht,<br />
die außen- und sicherheitspolitischen Beziehungen bzw. Strategien der<br />
Verbündeten zu einem substantiellen Grad zu kontrollieren und darauf zu<br />
insistieren, dass die jeweiligen Verbindungen zu den USA <strong>als</strong> unersetzlich<br />
und letztlich primär definiert wurden. Als „liberaler Hegemon“ operierte<br />
das informelle Empire USA dabei durch ein Set multilateraler Institutionen,<br />
das insbesondere seine militärische Dominanz vermittelte, legitimierte und<br />
zugleich verhüllte und damit seinem Primat eine Legitimation verschaffte:<br />
auch hierin zeigte sich die indirekte und informelle Natur des American<br />
Empire. Zum Modell liberalimperialistischer Hegemonie gehörten neben der<br />
Kontrolle der Finanzsphäre und der militärischen Hochtechnik die Errichtung<br />
militärischer Standorte und die Propagierung eines Sets von Werten<br />
mit universellem Geltungsanspruch. Die Entwicklung, Gewährleistung<br />
und Absicherung einer sozioökonomischen Entwicklungsperspektive für<br />
die Länder der kapitalistischen Kernzone im Rekonstruktionsboom des<br />
Nachkriegsfordismus gehörte ebenso zur politischen Ratio der ökonomischen<br />
Seite dieser Logik wie die Konfiguration eines Systems der internationalen<br />
Kapitalakkumulation, das dem amerikanischen Kapitalismus eine<br />
dominierende Rolle sicherte. Die grundlegende ökonomische Eigenart –<br />
dabei auch: Grenze - dieser Logik globaler Hegemonie liegt darin, dass zu<br />
ihr nicht die direkte, formal auch rechtlich abgesicherte Aneignung von Territorien<br />
zur unmittelbaren Ausbeutung gehört, wohl aber der Zugang zu ihnen („Offenheit“<br />
oder „free trade“) sowohl hinsichtlich der Arbeitsmärkte <strong>als</strong> auch<br />
der Waren- und Kapitalmärkte: „an open world“, schreibt Andrew J. Bacevich,<br />
„that adheres to the principles of free enterprise is a precondition for<br />
continued American prosperity.” 126 “Offenheit” statt Okkupation ist ein<br />
zentraler ideologiepolitischer Wert, den sich jede US-Administration des<br />
vergangenen Jahrhunderts zu Eigen machte, wie auch George W. Bush in<br />
seiner Rede am 1.5.2003 auf der “Abraham Lincoln” verdeutlichte: “Other<br />
nations in history have fought in foreign lands and remained to occupy and<br />
125<br />
Peter Gowan: U.S.Hegemony Today, in: Monthly Review 3/2003 S. 31.<br />
126 S. Bacevich: American Empire, zit. nach Merry, Rome, S. 95<br />
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