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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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is going on, it`s hard to think fo Bill Gates or Jack Welch as particularly<br />

heroic.“ 56 Und anders <strong>als</strong> für die Konservativen oder Libertären ist den politischen<br />

Warriors ein (militärisches) Big G<strong>over</strong>nment kein Objekt der Kritik,<br />

sondern der politischen Begierde.<br />

Die Dynamik dieser durchaus dramatischen Machtverschiebung provozierte<br />

freilich ungesehene Gegenreaktionen. Die neokonservative Führungsgruppe<br />

unterschätzte die Dynamik der außerparlamentarischen Anti-<br />

Kriegs-Opposition und die Gefahr der Dissidenz im Militärapparat. Auch<br />

gelang es ihr nicht, die Mehrheit der Bevölkerung anderer Staaten hinter<br />

das Projekt eines American Empire zu bringen – mit der Ausnahme Israels<br />

stellte sich die Mehrheit der Bevölkerung sogar jener Staaten, die zur „Koalition<br />

der Willigen“ gehörten, gegen den Krieg der USA. Sie unterschätzte<br />

somit die neu auftauchende Legitimationsproblematik und musste dann<br />

alles auf die riskante problemeliminierende Kraft des Erfolgs setzen. Die<br />

Durchsetzung einer neuen grand strategy geschieht freilich immer in einem<br />

zeitraubenden konfliktreichen Prozess der Legitimationsbeschaffung und<br />

Konsensbildung – der langandauernde Prozess der Durchsetzung die Strategie<br />

des containment und der deterrence ist ein Beispiel dafür. Innere Widersprüche<br />

und Interessengegensätze zwischen den konfligierenden Strategien<br />

und innerhalb der diese tragenden Allianzen bedingen zudem konzeptionelle<br />

Ambiguitäten und politische Unklarheiten, die dazu führen,<br />

dass ihre Durchsetzung in aller Regel ein langandauernder Prozess ist.<br />

Die Rethorik, Konzeption und Strategie dieser Gruppe sind radikal. Ihr Ziel<br />

ist ein Ausbruch aus dem bisherigen, jahrzehntealten strategischpolitischen<br />

Konsens der herrschenden US-Eliten. Ihre Dynamik zieht sie<br />

aus der zielgerichteten Kriegsmobilisierung – „We are in a world war, we<br />

are in World War Four.“ 57 Ihr taktisches Versprechen war: die neuen technisch<br />

revolutionären Kriege, welche die USA führen würden, seien Spaziergänge.<br />

Ihre Überzeugung: was gut für die USA ist, ist auch gut für die<br />

Welt. 58<br />

56<br />

Zit. nach Robin, Endgame, S.26<br />

57<br />

James Woolsey, ehemaliger CIA-Direktor, SAIS-Mitglied, auf einem Symposion des Institute of World Politics am<br />

24.7.2002 in Washington. Er griff auf eine Formulierung Eliot Cohens kurz nach 9/11 zurück. S.a. William Kristol: „Es<br />

ist immer ein gutes Zeichen, wenn das amerikanische Volk bereit ist, Krieg zu führen.“ (Zit. nach le monde diplomatique<br />

3/2003 S.20).<br />

58<br />

Kenneth Adelman, einst Assistant bei Rumsfeld, schrieb im Februar 2002: „demolishing Husseinʹs military power<br />

and liberating Iraq would be a cakewalk.ʺ Zit. nach David Corn: The Hubris of the Neocons, in: Capital Games v.31.<br />

3.2003. Der frühere Redenschreiber Bushs David Frum prophezeite in seinem Buch The Right Man, dass der Irak mit<br />

„ten thousand men and a few hundred planes“ genommen werden könnte. Derart dann auch die Interventionen<br />

Rumsfelds in die Kriegsplanung, der auf einen billigen Hochtechnikluftkrieg insistierte, s. Seymour M. Hersh: Offense<br />

and Defense, in: The New Yorker v.7.4.2003. Ein Jahr später diagnostizierte Robert Kagan einer der führenden Köpfe<br />

der Neokonservativen: „The Bush administration is evidently in a panic“. Washington Post 2.5.2004<br />

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