outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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ialism of…good intentions“ (Ignatieff). „We are an attractive <strong>empire</strong>“,<br />
schrieb das Wall Street Journal, „the one everyone wants to join.“ 344 Es gilt<br />
demnach zu unterscheiden zwischen dem guten und dem schlechten Empire.<br />
Das gute Empire hat gute Absichten, wie schon 1919 der politische Theoretiker<br />
John Watson in seinem Buch “The State in Peace and War” zum<br />
britischen Empire vermerkte: “Political rule <strong>over</strong> others”, schrieb er, ”(is)<br />
justified if the rulers exercise their authority for a good that transcends<br />
their own desires“ 345 . Ein Empire trägt danach die Möglichkeit des Guten in<br />
sich – zum Beispiel indem es nicht nur Sicherheit schafft, sondern auch die<br />
Institutionen der bürgerlichen Demokratie in der Welt durchsetzt; so verbindet<br />
ein Empire aufs schönste die gebieterische Logik der Sicherheit mit<br />
der Tugend der Weltverbesserung. Imperiale Aneignung und Absicherung<br />
unruhiger Orte schafft Ruhe, Ordnung und Sicherheit für die Bewohner<br />
des Empire und die neuhinzukommenden Eingeborenen, denen mit der<br />
neuen Ordnung auch demokratische Werte und Einrichtungen gebracht<br />
werden. In Gebieten wie dem Irak ist ein American Empire “the last hope<br />
of democracy and stability alike.ʺ346 In den Worten von Boot im Jahr 2002:<br />
„We don’t want to enslave other countries and loot their resources. We<br />
want to liberate oppressed peoples and extend to them the benefits of liberal<br />
institutions.” 347 Derselbe Boot vermerkt freilich, dass die Durchsetzung<br />
solcher Ziele im Zweifel mit der Gewehrspitze zu erfolgen habe, auf gute<br />
alte imperialistische Art <strong>als</strong>o. 348 Der zentrale Wert, um den es dabei geht, ist<br />
Freiheit – nicht Gleichheit. Die neokonservativen ʹEmpire-Gelehrtenʹ (E.<br />
Eakin in der New York Times) heben <strong>als</strong>o vor allem hervor, dass Amerika<br />
heute nicht nur mit roher Gewalt operiert, sondern seine „wohlwollende<br />
Herrschaft“ (Wolfowitz) auch mit ökonomischen, kulturellen und politischen<br />
Mitteln realisiert. Man möchte andere Völker lieber zu Konsumenten<br />
oder gar Amerikanern machen <strong>als</strong> sie mit Krieg zu überziehen. ʺWir sind<br />
344<br />
Zit. nach Robin, Endgame, S.28<br />
345<br />
Zitiert nach Ivan Eland: The Empire Strikes Out. The “New Imperialism” and Its Fatal Flaws, in: Policy Analysis<br />
Nr.459 v.26.11.2002, S. 3<br />
346<br />
Michael Ignatieff, ʺThe Burden,ʺ in: NYTimes Magazine v. 5. 1. 2003 S. 54.<br />
347 Max Boot, “The Savage Wars of Peace: Small Wars and the Rise of American Power,” Gespräch mit<br />
James Gibney, in: Slate, May 8, 2002, www.slate.msn.com/?id=2065505; es geht, wie Boot an anderer<br />
Stelle anruft, darum, to “feed the hungry, tend the sick, and impose the rule of law”, s. M. Boot, The<br />
Case for American Empire, S.30. Boot ist Olin Senior Fellow on National Security Studies beim Council<br />
on Foreign Relations. So argumentiert auch Robert D. Kaplan: Warrior Politics: Why Leadership Demands<br />
a Pagan Ethos, New York 2002 S.147, 154, wonach die imperiale Ordnung eine “dependable<br />
form of protection for ethnic minorities and others under violent assault” sei, wie ja das aktuelle Beispiel<br />
des Minderheitenschutzes mit den Mitteln des Luftkriegs im Irak zeigte. Und <strong>als</strong> früheres Beispiel<br />
Ronald Steel: Pax Americana, New York 1967, S.14ff., wonach die USA „an imperial power“ seien,<br />
„engaged in a kind of welfare imperialism, <strong>empire</strong> building for noble ends rather than for such base<br />
motives as profit and influence“, Ziele wie “permitting other nations to enjoy the benefits of freedom,<br />
democracy, and self-determination.”<br />
348 Max Boot schrieb dies in USA Today. ʺBut it should definitely embrace the practice.ʺ In Iraq this<br />
ʺmeans imposing the rule of law, property rights and other guarantees, at gunpoint if need be.ʺ Zit.<br />
nach I.H.Daalder, James M. Lindsay: American Empire, Not ʹIfʹ But ʹWhat Kindʹ, in: NYT v.10.5.2003.<br />
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