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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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tative Linie ist die Radikalisierung der Empire-Idee (in deren Spannungsfeld<br />

„Förderation“ und schließlich sogar Integration in einem globalen<br />

American Empire liegen). Dies ist knüpft an der klassischen Idee eines Ü-<br />

bergangsregimes zu einem Territorialimperium an, die Carl Schmitt 1950 in<br />

„Nomos der Erde“ skizzierte und ist aber doch von ihr radikal verschieden.<br />

Schmitt beschrieb diese „eigenartigte Mischung aus offizieller Abwesenheit<br />

und effektiver Anwesenheit“ so: „Der territoriale Boden-Status des gelenkten<br />

Staates wird nicht in der Weise verändert, dass sein Land in Staatsgebiet<br />

des lenkenden Staates verwandelt wird. Wohl aber wird das Staatsgebiet<br />

in den spatialen Bereich des kontrollierenden Staates und dessen special<br />

interests, d.h. in seine Raumhoheit, einbezogen. Der äußere, entleerte<br />

Raum der territorialen Souveränität bleibt unangetastet, der sachliche Inhalt<br />

dieser Souveränität wird durch Sicherungen des ökonomischen Großraums<br />

der kontrollierenden Macht verändert. Die politische Kontrolle oder<br />

Herrschaft beruht hier auf Interventionen, während der territoriale Status<br />

quo garantiert bleibt. Der kontrollierende Staat hat das Recht, zum Schutz<br />

der Unabhängigkeit oder des Privateigentums, zur Aufrechterhaltung der<br />

Ordnung und Sicherheit, zur Wahrung der Legitimität oder Legalität einer<br />

Regierung oder aus anderen Gründen, über die er selbst nach Ermessen<br />

entscheidet, in die Verhältnisse des kontrollierten Staates einzugreifen.“ 338<br />

Ein amerikanisches Empire, wie es sich Kurth hier vorstellt, hat wenig zu<br />

tun mit dieser handfesten Eingemeindungsvorstellung, sondern geht von<br />

einer weitgehend autonomen Selbstassimilation vorm<strong>als</strong> verschiedener<br />

Ordnungen aus. Deutlich wird dies an einer Skizze der klassischen Protektorats-<br />

und Kolonialisierungsidee, die ebenfalls Kurth 2003 vortrug: “Essential<br />

to every <strong>empire</strong> is an imperial class--the civil offici<strong>als</strong>, military officers<br />

and business managers who go forth from the <strong>empire</strong>ʹs metropole to<br />

its dominions and colonies to carry out its policies and practices. In other<br />

words, it is inherent in an <strong>empire</strong> that certain people will be imperial emigrants…<br />

it is useful to distinguish between the three different components<br />

of an imperial class--civil, military and business… The problem, perhaps<br />

the void, in the American imperial class lies in the civil offici<strong>als</strong>. There is no<br />

obvious equivalent of the Indian Civil Service or the Colonial Civil Service<br />

of the British Empire…The real civil servants of the American <strong>empire</strong> are<br />

not American in their physical origin. They are, however, American in their<br />

intellectual apparatus…From the perspective of the American <strong>empire</strong>, these<br />

imperial immigrants/emigrants--local in their outer appearance, American<br />

in their inner attitudes--are perfect candidates for political and economic<br />

Existenz eines Staates verlangte, der in der Lage war, die anderen Staaten anzuleiten, anzuführen, zu<br />

organisieren und sie zu beeinflussen und es daher in dieser Zeit zu einem Wiederaufbau der imperialen<br />

Kapazitäten der USA gekommen sei; im Zentrum ihrer Aktivitäten steht die Herstellung, Sicherung<br />

und Ausweitung freier Kapitalmärkte.<br />

338<br />

Zit. nach FAZ v. 19.11.2002<br />

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