outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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dom,” as the local route to equivalent agency, control, and prosperity.” 405<br />
Kurth weist auch zu Recht darauf hin, dass es problematisch ist, in der E-<br />
xistenz solcher Kolonien die zentrale Differenz zwischen den USA und den<br />
europäischen Imperien zu sehen: „Some European <strong>empire</strong>s included vast<br />
areas in which imperial rule was informal or indirect. Local leaders could<br />
even be given the title of king, prince, sultan or sheik, and retain many elements<br />
of s<strong>over</strong>eignty. This was the case with much of the British Empire<br />
(e.g., the Indian princely states, the Federated Malay States and the sheikdoms<br />
of the Persian Gulf) and even the French Empire (e.g., Morocco, Tunisia,<br />
Laos, Cambodia and Annam). These forms of imperial rule were not<br />
that different from the kind of hegemony the United States exercised at the<br />
same time <strong>over</strong> the countries of the Caribbean and Central America.” 406 Das<br />
Vorliegen oder Fehlen unmittelbarer territorialer Eroberung und direkter<br />
kolonialer Herrschafts- und Aneignungsverhältnisse ist daher kein Kriterium<br />
für die Verwendung des Begriffs „Empire“.<br />
Doch gleich mehrfach ist die informelle Form des American Empire im 20.<br />
Jahrhundert in dieser Zeit begründet: 1809 vermerkte Thomas Jefferson daß<br />
„no constitution was ever before as well-calculated for extensive <strong>empire</strong><br />
and self-g<strong>over</strong>nment“. 407 Hardt / Negri haben den spezifischen „Netzwerk“-<br />
Charakter der Machtkonfiguration durch die amerikanische Verfassung<br />
skizziert, die so in hohem Maße zur Expansivität befähigt war. Diese<br />
sehr frühe, besondere Form des sich formierenden Staates ist die zentrale politische<br />
Prämisse der politischen Potenz der USA zur Imperialität und Fähigkeit,<br />
andere politische Systeme zu penetrieren. Die in den USA entwickelte<br />
moderne Unternehmensform und ihr Transfer (auch durch Direktinvestitionen)<br />
ins Ausland war ein weiteres wesentliches Moment informeller imperialer<br />
Aktivität, deren ideologische Verhüllung in der Menschenrechtsrhetorik<br />
des Woodrow Wilson ihren Höhepunkt erreichte. Einschlägigen<br />
historischen Arbeiten zu dieser Zeit bzw. dem britischen Empire werden<br />
heute geradezu Kultstatus zugesprochen. 408<br />
Allerdings wird dabei häufig mit Unterscheidungen operiert (z.B. jener<br />
zwischen formeller / informeller Herrschaft), die Kontinuitäten und<br />
Gleichheit zwischen britischem und us-amerikanischem Empire herunterspielen,<br />
wogegen andere tatsächliche Unterschiede zur Situation der römischen,<br />
spanischen oder britischen Weltreiche demgegenüber zu wenig klar<br />
herausgearbeitet werden – denn die gegenwärtige Situation ist tatsächlich<br />
gleich mehrfach ein Novum. Wo <strong>als</strong>o liegen nun Differenzen zwischen den<br />
405<br />
John D. Kelly: U.S.Power, after 9/11 and before It: If Not an Empire, Then What?, in: Public Culture 2/2003 S. 357.<br />
406<br />
James Kurth: Migration and the dynamics of <strong>empire</strong>, in: The National Interest Spring 2003 ???<br />
407<br />
Zitiert nach Panitch/Gindin, Empire.<br />
408<br />
S. Michael Elliott: Why Empires Strike Out, in: Time v. 5.5.2003 mit bezug auf das Buch “Empire” des schottischen<br />
Historikers Niall Ferguson.<br />
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