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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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Hassner dagegen sind die USA ”…not a classic <strong>empire</strong>, like that of Rome,<br />

but rather a bourgeois, individualist one based on the acquisition of wealth<br />

rather than the winning of wars and, on the other hand, this is the first<br />

truly world-wide <strong>empire</strong> and has appeared at a moment when the threats<br />

facing humankind raise key questions on the interests of the international<br />

system and the planet itself, <strong>over</strong> and above those of the ‘hyperpower’.” 438<br />

Er stellt somit das Kriterium des Raums und die Machtressource in den Vordergrund<br />

(“wealth”). Bill Tabb dagegen akzentuiert den politikinhaltlichen<br />

Sinn, die politische Funktion eines imperialistischen Systems in den Vordergrund.<br />

Für ihn ist Imperialismus ein System ”by which a dominant<br />

power is able through military conquest to control the trade, investment,<br />

the labor and the natural resources of other peoples.“ 439 Eine imperiale<br />

Ordnung bringt direkte und indirekte Kontrole, informelle Dominanz oder<br />

direkte Kontrolle hervor, doch das Element des außerökonomischen<br />

Zwangs ist substantiell.<br />

Motyl hat einige gängige Definitionen der neueren Debatte zusammengefasst:<br />

440 Gemeinsam ist den verschiedenen Zugängen, dass unter Empire ein<br />

auf ein Territorium bezogenes politisches Regime zu verstehen ist, das eine<br />

dominierende Politik kennt, die aus einem Zentrum (Kern) kommt und das<br />

<strong>als</strong> Ganzes nicht demokratisch zu nennen ist. Traditionell ist der Begriff auf<br />

Nation<strong>als</strong>taaten bezogen (und klammert andere Regimes – man denke an<br />

transnationale Konzerne oder ideologische Ordnungen – aus). Eine imperiale<br />

Beziehung erfordert ein Verhältnis der Dominanz / Unterordnung. Souveränität<br />

und Kontrolle sind wesentliche Merkmale des Empires. Es ist eine<br />

hierarchische Beziehung der Kontrolle, die Ungleichheit begründet. Wo die<br />

Unterscheidung zwischen formellem und informellem Empire eingebracht<br />

wird, geht es um die formelle juristische Gleichheit einerseits und die<br />

durch faktische Kontrollbeziehungen begründete Ungleichheit andererseits.<br />

Motyl selbst weist darauf hin, dass eine Empire-Situation dann gegeben<br />

sei, wenn ein Zentrum Beziehungen zu mehreren Peripherien hat, die<br />

ihrerseits keine Beziehungen untereinander haben (Nabe-Sprossen). Die<br />

damit verknüpfte Strukur des asymetrischen Zugangs zu politischer Macht<br />

wird freilich bei ihm vernachlässigt. Von einer imperialen Situation liesse<br />

sich durchaus auch sprechen, wenn Beziehungen zwischen Knoten in einem<br />

Netzwerk von dominanten Zentren (hubs) reguliert oder determiniert<br />

würden, welche die Rolle eines materiell-organisatorischen Zentrums ein-<br />

438<br />

The United States: the <strong>empire</strong> of force or the force of <strong>empire</strong>? Chaillot Papers Nr.54, Paris September 2002, S.7. S.a.<br />

Christopher Coker: Empires in Conflict, RUSI Whitehall Papers 58, London.<br />

439<br />

Wiliam K. Tabb: The Continuity of Imperialism and the Changing Struvture of Core-Peripheriy Relations, unveröff.<br />

Vortrag v. 7.10.2003, University of Massachusetts. Siehe die charakteristische Bestimmung des Empire durch Scott<br />

Nearing: The American Empire, New York 1921 S.16: ʺthe characteristics of <strong>empire</strong>: . . 1. Conquered territory, 2. Subject<br />

peoples, 3. An imperial or ruling class, 4. The exploitation of the subject peoples and the conquered territory for the<br />

benefit of the ruling class.ʺ<br />

440<br />

Alexander J. Motyl: Imperial Ends: The Decay, Collapse, and Revival of Empires, Columbia University Press 2001<br />

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