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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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vor, dass das Empire keine Krise durchlaufen könne, aus der ein neues imperialistisches<br />

Projekt entstehen könnte und dass kein Staat – auch nicht<br />

die USA – im Zentrum eines solchen Projekts stehen könne. Für sie übernehmen<br />

die USA vor allem repressive Funktionen im Tätigkeits- und Aufgaben-,<br />

<strong>als</strong>o Funktionszusammenhang des globalen Empire, dessen Spezifität<br />

sie im wesentlichen aus der Politik heraus entwickeln, dergegenüber sie<br />

die Frage der Kapitalakkumulation und damit verknüpften systemischen<br />

Expansivität weitgehend zurückstellen. Hardt/ Negri folgend, versucht<br />

Finzsch das Verhältnis von „Empire“ und „American Empire“ so zu beschreiben:<br />

„Vielmehr ist amerikanische Politik einerseits historisch der Vorläufer<br />

des Empire und das Empire reproduziert <strong>als</strong> Oberflächenphänomene<br />

abgestorbene Elemente des Amerikanismus, die wie Wiedergänger immer<br />

wieder amerikanische Kultur oder amerikanische Doktrin beschwören,<br />

während die Realität des Empire längst transnational un-amerikanisch ist.<br />

Andererseits bedient sich das Empire bestimmter Elemente amerikanischer<br />

Restsouveränität, um innere Probleme zu lösen.“ 375 Hardt / Negri interpretieren<br />

daher die Auseinandersetzungen zwischen einzelnen europäischen<br />

Ländern und den USA 2002/3 <strong>als</strong> Kampf um die Hegemonie im neu entstandenen<br />

Weltsystem Empire und das „American Empire“ <strong>als</strong> politischideologische<br />

Kampfpositionierung eines Schlüsselakteurs in dieser globalen<br />

Auseinandersetzung. Auch Minca sieht hier einen, allerdings grundsätzlich<br />

anders gelagerten, ordnungsbildenden Kampf um Hegemonie:<br />

„Are we not being faced, perhaps, with an attempt to create a counter-<br />

Empire, characterised by a militarised globalisation and monolithic imperialism<br />

— a far cry from the domination of a biopolitical system of uncertain<br />

boundaries and high mobility that Hardt and Negri describe“ 376 Andere<br />

Autoren wie William A. Williams oder Ellen Maiksin Wood folgen der<br />

Vorstellung vom Empire, sehen es aber gegenwärtig <strong>als</strong> nicht reduzierbar<br />

auf die amerikanische Regierung und nicht deckungsgleich mit den USA;<br />

es habe sein Zentrum in global ansetzenden Agenturen und transnationalem<br />

Kapital. Eine Vorstellung freilich, die mit der Hardt/Negri`schen Empire-Konzeption<br />

wenig zu tun hat sondern einer auf die klassische Vorstellung<br />

vom Ultraimperialismus zurückgreift.<br />

Während <strong>als</strong>o die einen den Rückfall in den Imperialismus diagnostizieren<br />

und die anderen seine Überwindung, hebt eine dritte Richtung in der Linken<br />

das Kontinuitätsmoment hervor – dieses Mal aber die Kontinuität des imperinisationen,<br />

der Gedanke der Globalität bedeutet zugleich Schließung (closure) der Welt, siehe Claudio<br />

Minca: Empire Goes to War, or, The Ontological Shift in the Transatlantic Divide, in: ACME, 2 / 2003, S.<br />

231.<br />

375<br />

Norbert Finzsch: Von Wallerstein zu Negri: Sind die USA das “Neue Rom”? in: In: Sabine Sielke (Hg.) Der 11.<br />

September 2001: Fragen, Folgen, Hintergründe. Frankfurt/M. u.a. 2002 S.159-171.<br />

376<br />

Claudio Minca: Empire Goes to War, or, The Ontological Shift in the Transatlantic Divide, in: ACME,<br />

2 / 2003, S. 232<br />

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