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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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Trittbrettfahrer, politisch Schizophrener und ideologisches Phantom. Das<br />

Ergebnis ist ein gestörtes und missgestaltetes Monster, das durch die Welt<br />

tapert und stakst.“ 450 Manns Resümee seiner Analyse der militärischen,<br />

ökonomischem, politischen und ideologischen Macht der USA sieht die<br />

USA im Niedergang, weil sie in der Tendenz ihre Macht überdehne. Zum<br />

einen spüren Staaten, die keinen machtvollen äußeren Machtbegrenzungen<br />

unterliegen, in der Regel keinen Anlaß zur Selbstbegrenzung: der Zuwachs<br />

von Macht schafft neue Interessensgebiete und widerum neues Streben<br />

nach Macht – und damit aber auch neue Furcht. Noch sei dieser Prozess<br />

nicht in voller Dynamik, aber er sei sichtbar. Doch: die Reichweite amerikanischer<br />

Macht reiche für die Durchsetzung einer imperialen Ordnung im<br />

globalen Maßstab nicht aus: „Der Riese ist auf den Militarismus allein zurückgeworfen.<br />

Das reicht nicht aus für ein Empire.“ 451 Was – wie Umweltkrisen,<br />

Gesundheitsgefahren (AIDS, SARS), ökonomische Krisen, demographische<br />

Probleme, Armut, Ressourcenerschöpfung etc. - <strong>als</strong> nichttraditionale<br />

Bedrohungen im Zeitalter kapitalistischer Globalisierung immer unmittelbarer<br />

die USA tangiere, ist der Strategie der Bush-Administration mit<br />

ihrem Bias zum Militärischen kaum im Sichtfeld. Ein Blick, für den alles<br />

eine primär militärische Dimension hat, übersieht den Eigensinn aller zivilen<br />

Welten. Schon aus dieser grundlegenden Erwägung heraus kann eine<br />

solche militärische Hegemonie den Verlust ökonomischer Dominanz weder<br />

kompensieren noch rückgängig machen. Der zu erwartende imperial o-<br />

verstrech führe zu außenpolitischem Scheitern – auch während des Kalten<br />

Krieges übte die USA keine wirklich globale Hegemonie aus. „Die Hoffnung<br />

ist dass dem der freiwillige Verzicht auf das imperiale Projekt auf<br />

Seiten der USA folgen wird, denn das könnte einen Großteil der US-<br />

Hegemonie bewahren.“ 452 Das Empire ist ungeordnet und unzulänglich<br />

organisiert. „Ich bezweifle“, sagt Mann, „dass es ein amerikanisches territoriales<br />

Empire geben wird.“ 453 Für Mann wird der Übergang vom informellen<br />

amerikanischen Empire, das über Teile der Dritten Welt herrschte, zu<br />

einem Empire direkter territorialer Herrschaft scheitern: „Das Zeitalter des<br />

Empire ist vergangen.“ 454 Die USA könnten die ordnungsstiftende und legitimationsbildende<br />

Rolle der UN nicht übernehmen. Die Chancen zu einer<br />

sozialen Abstützung imperialer Herrschaft in den kritischen Zonen des<br />

Islam sind gering – und die Existenz solcher lokaler und regionaler Eliten<br />

sind entscheidend für die Sicherung eines Empire. Die ideologische Macht<br />

der USA werde herausgefordert durch Ethnonationalismus, antiimperialen<br />

religiösen Fundamentalismus und durch ein globales Kommunikationssystem,<br />

das auch die Stimme der Opfer globalisiert. Die soft power der USA<br />

450<br />

Mann, Supermacht, S.27<br />

451<br />

Mann, Supermacht, S.333.<br />

452<br />

Mann, Supermacht, S.27 – wer sollte ein imperiales Projekt „freiwillig“ aufgeben?<br />

453<br />

Mann, Supermacht, S.113<br />

454<br />

Mann, Supermacht, S.129<br />

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