outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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Das erste Mittel zum Erreichen dieses Ziels, die Ungleichheit zwischen den<br />
USA und dem Rest der Welt zu erhalten und auszubauen bzw. die Globalisierung<br />
eines amerikanisch dominierten Modells durchzusetzen, ist die<br />
Sicherung konkurrenzloser militärische Überlegenheit. Intern erfordert dies den<br />
– natürlich über die Landesgrenzen hinausreichenden - Aufbau des eigenen<br />
Potenti<strong>als</strong>: Rüstung, Stärkung der Militärs und der Kultur des Militärischen.<br />
Extern geht es darum, die Entstehung militärischer und politischer<br />
Konkurrenzfähigkeit mit allen notwendigen Mitteln zu verhindern: ʺAmerica<br />
has, and intends to keep, military strengths beyond challengeʺ, erklärte<br />
Bush in seiner West-Point-Rede. Bereits im Februar 1992 formulierte der an<br />
die Presse durchgesickerte geheime Entwurf des „Defense Planning Guide“<br />
für 1994-1999 des dam<strong>als</strong> von Cheney geleiteten Pentagons: ʺUnser erstes<br />
Ziel ist es, die Wiederauferstehung eines neuen Konkurrenten entweder<br />
auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo zu verhindern,<br />
der eine Bedrohung in der Größenordnung der einstigen Sowjetunion<br />
darstellen könnte.ʺ Die USA, so hieß es in dem Dokument, ʺmuss die<br />
Mechanismen sichern, potentielle Wettbewerber davon abzuhalten, auch<br />
nur danach zu streben, eine größere regionale oder globale Rolle zu spielen.ʺ212<br />
Es gehe um eine Zukunft, in der „the world order is ultimately<br />
backed by the U.S.“. Eine solche Zielstellung reflektierte dam<strong>als</strong> wie heute,<br />
dass auf dem Feld der militärischen Akteure nur ein Riese neben den vielen<br />
„Pygmäen“ (Niall Ferguson) operiert und dieser Riese nicht mehr abhängig<br />
ist von Regionalmächten oder einzelnen Militärbasen, wie übrigens sehr<br />
rasch dann 1990/91 durch den Abzug der USA aus den Philippinen exemplifiziert<br />
wurde. Der Text trug die politische Handschrift von Wolfowitz,<br />
Libby und Eric Eldeman. Nachdem er bekannt wurde, zogen ihn die Verfasser<br />
zurück 213 . Dam<strong>als</strong> wie heute wurde dieses Dokument begriffen <strong>als</strong><br />
„the doctrine of a world ruled from Washington“ 214 Mann bezeichnet es <strong>als</strong><br />
212 ʺOur first objective is to prevent the re-emergence of a new rival, either on the territory of the former<br />
Soviet Union or elsewhere, that poses a threat on the order of that posed formerly by the Soviet Union.<br />
... we must account sufficiently for the interests of the advanced industrial nations to discourage them<br />
from challenging our leadership or seeking to <strong>over</strong>turn the established political and economic order. ...<br />
we must maintain the mechanisms for deterring potential competitors from even aspiring to a larger<br />
regional or global role. (…) Our strategy must now refocus on precluding the emergence of any potential<br />
future global competitor.” S. “Excerpts from Pentagon`s Plan: `Prevent the Emergence of a New<br />
Rival`”, in: New York Times v.8.3.1992 sowie die Washington Post National Weekly Edition 16.-<br />
22.3.1992 S.19. Cheney hatte bereits im Januar 1990 Wolfowitz den Auftrag gegeben, die Militärstrategie<br />
der USA umfassend zu bewerten.<br />
213<br />
Erstaunlicherweise behauptete Wolfowitz erst in einem Vanity Fair-Interview mit Sam Tannenhaus am 9.5.2003, die<br />
Vorversion sei von seinem Stab verfasst worden und er habe den von der NYT publizierten Text nicht gesehen, s.<br />
Defenselink v. 9.5.2003. Immerhin sei der Text auf ein Briefing Wolfowitz` von Cheney zurückgegangen, das dann<br />
Bush zur Kenntnis gebracht worden sei. Verfasst wurde der Text von Wolfowitz`damaligem Assistenten Zalmay<br />
Khalilzad und an den vorbereitenden Expertengesprächen nahmen u.a. auch Perle und Wohlstetter teil. Colin Powell<br />
forderte übrigens ebenfalls 1992 vor dem Kongress, dass Amerika genügend Macht acquirieren müsse, um „deter any<br />
challenger from ever dreaming of challenging us on the world stage“, zit. nach David Ray Griffin: Global Imperialism<br />
or Global Democracy: The Present Alternatives (2003), S.10.<br />
214<br />
S. Anthony Lewis: Bus and Iraq, in: The New York Review of Books v. 7.11.2002. S. Michael T. Klare: Endless<br />
Military Superiority, in: The Nation v. 15.7.2002, Nicholas Lemann: The Next World Order, in: The New<br />
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