outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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Charakterisierung des Imperialen durch Ernst-Otto Czempiel: beim Imperium<br />
geht es um die „eingesetzten Mittel“. Ein Empire „exportiert in die<br />
internationale Umwelt seinen innenpolitisch aus dem Herrschaftssystem<br />
fließenden Anspruch auf Gehorsam für seine Befehle, die er notfalls mit<br />
Gewalt erzwingt. Er erweitert seine innerstaatliche Gewaltkompetenz auf<br />
Teile seiner internationalen Umwelt und pervertiert diese Kompetenz damit<br />
gleichzeitig. Denn im Imperium fehlt der Gewaltanwendung…die die<br />
Legitimität erzeugende Zustimmung der Beherrschten. Das imperiale System<br />
beruht auf der Ausübung einer Gewalt, die sich nur auf ihre militärische<br />
Überlegenheit berufen kann. Die Hegemonie dringt ebenfalls in ihre<br />
internationale Umwelt vor, um ihre Interessen dort zu verwirklichen. Sie<br />
verzichtet dabei aber auf die Gewalt, belässt es bei der Macht…Sie will<br />
nicht die Unterwerfung ihrer Umwelt, sondern deren Zustimmung. Die<br />
Hegemonie führt durch Vorbild, Konsensbildung und Interessenausgleich.“<br />
435 Was für Czempiel Hegemonie und Empire unterscheidet, sind<br />
die Mittel: „Wo Gehorsam gefordert und erzwungen wird, herrscht Imperialismus.“<br />
436 Für Czempiel setzten die amerikanischen Regierungen bis zu<br />
Bush2 auf Konsens, <strong>als</strong>o Hegemonie. Mit Bush erfolgte der Wechsel zu einem<br />
imperialen Programm: die eingesetzten Mittel ändern sich. Nicht einbezogen<br />
ist hier die Frage, ob die Stillegung des Potenti<strong>als</strong>, ein Dominanzprojekt<br />
auszubalancieren („counterbalancing“), in eine Bestimmung des<br />
Imperialen einbezogen werden muss – schließlich lassen sich weder die<br />
Bildung einer europäischen Schnellen Eingreiftruppe noch die französische<br />
Rede von der US-Hypermacht (und schon gar nicht die neue japanische<br />
Kooperation mit den USA im Irak oder auf dem Feld der Raketenabwehr)<br />
<strong>als</strong> eine Politik des miltärischen Counterbalancing begreifen 437 .<br />
Alle skiizierten Bestimmungen verbleiben im Feld des Politischen – die<br />
Ökonomie kommt bestenfalls, wie bei Rosen, <strong>als</strong> Moment der Finanzierung<br />
(Tribut) ins Spiel und mündet dann nicht selten in die Erwägung ein, dass<br />
Imperien aufgrund der Eroberungs- und Besatzungskosten wie auch der<br />
Verengung der Märkte auf die Beziehungen zwischen Besatzer und Kolonie<br />
eine ökonomisch für den Imperator eher unvorteilhafte Angelegenheit<br />
seien, dergegenüber Freihandel und Marktwirtschaft gut dastünden.<br />
Marktgesellschaften (zumal global entablierte) und so atavistischer Imperialismus,<br />
so die ideologische Volte, sind eher unverträglich. Für Pierre<br />
rial effort to keep a monopoly on the forms of military power that help provide its dominance. Complementary<br />
to efforts at arms control, the United States has a strategy similar to that of the British in<br />
India: extending security guarantees to others in order to remove their need for independent military<br />
capabilities ”<br />
435<br />
Ernst-Otto Czempiel: Pax A<strong>american</strong>a oder Imperium Americanum? In: Merkur 11/2003 S.1003.<br />
436<br />
Ernst-Otto Czempiel: Pax A<strong>american</strong>a oder Imperium Americanum? In: Merkur 11/2003 S.1004<br />
437<br />
S. John Owen IV: Transnational Liberalism and U.S. Primacy, in: International Security 3/2001-2, S.120f. “No coalition<br />
has formed to counterbalance U.S. power because political liberalism constitutes a transnational movement that<br />
has penetrated most potential challenger states at least to some degree. (…) They tend to interpret the United States as<br />
benign and devote few state resources to counterbalancing it.”<br />
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