outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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Rethorik, Konzept oder Selbstbeschreibung offenbar beträchtlich. 328 Insofern<br />
verlässt die Begriffspolitik der Bush-Administration die Praxis der<br />
Verschleierung der politischen Natur ihrer imperialen Aktionen nicht, die<br />
für die US-Regierungen seit jeher typisch war.<br />
7.2.2. Die neokonservative Debatte<br />
Eine Kerngruppe neokonservativer Ideologen und strategischer Intellektueller<br />
hat sich demgegenüber mittlerweile die Rede vom „American Empire“ <strong>als</strong><br />
politischen, zum Teil auch <strong>als</strong> wissenschaftlichen Kampf- und Zielbegriff<br />
zu eigen gemacht – für sie ist „the logic of neoimperialism…too compelling…to<br />
resist”, weshalb ein “imperialist revival” notwendig sei. 329 Schließlich<br />
sind für sie die Amerikaner nun die „undisputed masters of the<br />
world.“ 330 Ein einigermassen konsistenter Konsens hat sich aber auch im<br />
neokonservativen Milieu bislang nicht etablieren können.<br />
Dissens gibt es zunächst hinsichtlich der Unterscheidung von „Empire“<br />
und „Imperialismus“. Die Mehrheit der prominenten neokonservativen<br />
Wortführer spricht zwar vom „Empire“, lehnt aber zumeist den Begriff des<br />
„Imperialismus“ ab, ohne dass allerdings eine solche Position in irgendeiner<br />
Weise analytisch durch eine Ausarbeitung des Unterschieds zwischen beiden<br />
Begriffen untermauert worden wäre. Sie baut auf die verbreitete Ansicht,<br />
dass vom Imperialismus nur rede dürfe, wer einen territorial präsenten,<br />
direkten Kolonialismus beweisen kann. Imperialismus kollabiert hier<br />
unversehens in eine bestimmte, klassische Form des Kolonialismus. Auffällig<br />
ist freilich, dass sich dies in jüngster Zeit geändert hat: klare Bekenntnisse<br />
zum Begriff „Imperialismus“ auf Seiten prominenter Neokonservativer<br />
wie Boot, Kaplan, Rosen oder Mallaby haben sich deutlich gehäuft. 331 Robert<br />
Cooper - ein führender außenpolitischer Berater des britischen Premierministers<br />
Tony Blair – entwickelte etwa die Idee des „cooperative <strong>empire</strong>“,<br />
um Zonen der Unordnung (Afghanistan, Burma, Somalia, Kolumbien,<br />
Zimbabwe) zu restabilisieren und das alte britische Empire mit im<br />
328 Barry McCaffrey, US- General im Ruhestand, gehört dazu: ʹʹOf 10 US Army divisions, eight are<br />
deployed around the world and only two are standing by - we have the smallest army since 1939. I<br />
must confess that I am uncomfortable with this idea of an American Empire. We have already seen that<br />
our ability to change the economics and culture of other countries is very limited.ʹʹ S. Boston Globe<br />
v.21.6.2003<br />
329 Sebastian Mallaby, “The Reluctant Imperialist: Terrorism, Failed States, and the Case for American<br />
Empire,” in: Foreign Affairs 2 / 2002) S.2-3, 6. Mallaby verlangte eine Rückkehr zu jenen Tagen, in<br />
denen ʺorderly societies [imposed] their own institutions on disorderly ones.ʺ (Los Angeles Times v.<br />
26.1.2003)<br />
330<br />
Charles Krauthammer, zitiert nach The Guardian v. 18.9.2002.<br />
331<br />
Max Boot: ʺU.S. imperialism has been the greatest force for good in the world during the past centuryʺ, in: USA<br />
Today, zit. nach ABC News v.7.5.2003. Für Mallaby ist der “Neoimperialismus” “the rich man`s burden”.<br />
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