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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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1 Die neue Teilung der Welt<br />

Die Grand Strategy einer Weltordnungspolitik steht zur Debatte und Entscheidung.<br />

Ihr Gedanke ist: Sicherung des globalisierten Kapitalismus<br />

durch ein dauerhaftes American Empire, das nicht herausgefordert werden<br />

kann. In der Welt, in der wir leben, haben wir es mit einem Versuch zu tun, das<br />

Projekt eines neoliberalen Empire zu realisieren. Das kommt nicht von ungefähr.<br />

Die Tradition des Projekts hat eine Jahrhundertgeschichte – so gesehen<br />

ist es bislang nicht mehr <strong>als</strong> eine Episode. Sein neoliberales Milieu entstand<br />

in den letzten vier Jahrzehnten. Seine mächtigsten Akteure fanden sich im<br />

letzten Vierteljahrhundert. Seine Ambition, Praxis und das Profil seiner<br />

grand strategy konturierten sich in den 90er Jahren. Sein Katalysator und<br />

machtpolitischer Durchbruch endlich war Nineleven. Der lange Irakkrieg ist<br />

seine erste Probe. Schlägt sie fehl, womöglich dramatisch, ist dieses Projekt<br />

noch lange nicht aus der Wirklichkeit. Denn so etwas fällt nicht einfach<br />

vom Himmel.<br />

Der Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 wurde zum „transformativen<br />

Moment“ (Jessica T. Mathews), der die Konzeptions- und Politikbildung<br />

in der amerikanischen politischen Klasse neu fokussierte und<br />

beschleunigte. Einen ersten Abschluß dieses Prozesses bildete die am 17.<br />

September 2002 veröffentlichte „National Security Strategy of the United States<br />

of America“ (NSS). Die Washington Post feierte sie <strong>als</strong> „eine brillante Synthese“<br />

und für die Frankfurter Allgemeine Zeitung galt sie <strong>als</strong> Dokument, das<br />

„von „weitreichender, vielleicht epochaler Bedeutung sein wird.“ 1 Der im<br />

Stil eines politischen Manifests gehaltene und im Unterschied zu seinen seit<br />

1986 publizierten Vorgängern weit über militärische Fragen hinausgehende<br />

Text fixierte wie kein anderer das machtpolitische Selbstverständnis und<br />

die daraus folgende Konzeption einer Weltordnungspolitik der Regierung<br />

Bush, die dann im Projekt des neuen Irak-Krieges dramatisch exemplifiziert<br />

wurde. Er fasste auf der Ebene offizieller Politikformulierung explizit<br />

zusammen, was <strong>als</strong> politisches Ziel in einem jahrzehntelangen Bildungsprozess<br />

erdacht, formuliert und dann politisch durchgesetzt wurde. Der<br />

„transformative moment“, der oft mit dem Einfluß des „Moments“ Pearl<br />

Harbour verglichen wurde, verwandelte sich so in einen „imperial moment“.<br />

Der Krieg gegen den Irak wurde seine praktische Probe. National<br />

Security transformiert sich in imperial security, aus der Führungsmacht des<br />

1 FAZ v. 23.9.2002, WP v. 1.10.2002. Hervorhebungen bzw. Übersetzungen der NSS im Folgenden vom<br />

Verfasser. Die NSS ist dokumentiert auf: http://www.state.gov/r/pa/ei/wh/c7889.htm. Zugeschrieben<br />

wird der Textentwurf der NSS dem Professor an der Viriginia Universität Philip Zelkow, der seit Jahren<br />

mit der Sicherheitsberaterin C. Rice zusammengearbeitet und publiziert hatte; weiter spielte Stephen<br />

Hadley eine Rolle dabei.<br />

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