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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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nehmen und im eigenen Interesse und zu eigenen besonderen Zielen das<br />

Verhalten von Akteuren regulieren können, die territorial und rechtlich<br />

von ihnen verschieden sind und wo kein Verhältnis der gegenseitigen Verantwortlichkeit<br />

existiert. So war das in sich äußerst vielfältig unterschiedlichste<br />

Grade von Ungleichheit und Freiheit organisierende politische Regime<br />

des britischen Empire eben nicht identisch mit der politischen Ordnung<br />

der britischen Inseln. Eine solche Fassung reflektiert freilich, dass eine<br />

traditionelle Geopolitik im Sinne einer absoluten Kontrolle von Territorien<br />

durch Nation<strong>als</strong>taaten keine sinnvolle Bestimmung eines neuen Empire<br />

mehr sein kann. Einem Empire, das kein „Aussen“ mehr sondern nur noch<br />

„Lücken“ kennt, geht es nur um die operativen Fragen des „access“. Dominanz,<br />

die Ungleichheit begründet, hat dabei in der Regel <strong>als</strong> Kern militärische<br />

Gewalt. Gegenüber der akzeptanzerzwingenden Dominanz spielt – im<br />

gramscischen Sinn - die konsensbegründete und –begründene Hegemonie<br />

eine geminderte (aber keineswegs verschwundene) Rolle – auch ein Empire,<br />

erst recht ein amerikanisches, operiert mit der Softpower globaler Utopien,<br />

den Erfolgs- und Aufstiegsversprechen des American Dream und kultureller<br />

Bindung. Die Bestimmung des Verhältnisses beider entscheidet<br />

darüber, ob sinnvoll von einem „Empire gesprochen werden kann. Die<br />

behauptete neue Qualität des imperialen Moments geht davon aus, dass<br />

der Aufstieg der USA zur außerordentlichen Macht eine Änderung des System<br />

der internationalen Poltik sei – und nicht eine Änderung im System.<br />

Wo es um eine Änderung im System geht, gelten die klassischen Probleme<br />

hegemonialer Strukturen (Aufstieg konkurrierender Mächte, Krise bzw.<br />

Niedergang des Hegemons durch selbstverstärkende militärische Überdehnung<br />

im expandierenden Raum, extreme ökonomische Kosten, „Big<br />

G<strong>over</strong>nment“) und damit die traditionellen Regeln des internationalen Systems<br />

weiter.<br />

Seit 2001 ist oft von einem militärischen, kulturellen oder ökonomischen<br />

American Empire zu hören. Der Begriff Empire wird dabei für einzelne<br />

Bereiche zugelassen, selten aber zur Bezeichnung einer Ordnung oder eines<br />

Systems. Tatsächlich gehen imperiale Projekte auf ein Ganzes, das sie von<br />

anderen Ordnungen unterscheidet. Die Qualitäten, welche eine imperiale<br />

Unternehmung ausmachen, haben unterschiedliches Gewicht und jedes<br />

dieser Merkmale für sich genommen findet sich auch in anderen Kapitalismusvarianten.<br />

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