outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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„one of trhe most significant foreign policy documents of the past half century.<br />
It set forth a new vision for a world dominated by a lone American<br />
supoerpower, actively working to make sure that no rival or group of riv<strong>als</strong><br />
would ever emerge.” 215 Nach Aussagen des Verfassers Kahlilzad gegenüber<br />
Mann scheint die Deutlichkeit der Formulierung das politische Selbstverständnis<br />
maßgeblicher Akteure der amerikanischen Außenpolitik sehr beeindruckt<br />
zu haben: Cheney habe ihm gesagt: „You`ve disc<strong>over</strong>ed a new<br />
rationale for our role in the world.“ 216 Libby erklärte gegenüber Mann, dass<br />
Kahlilzads Formulierungen im Kern nicht weit genug gingen: Ziel könne<br />
nicht bloß sein, große regionale Mächte wie China, Russland oder Europa<br />
daran zu hindern, sich zu global agierenden Weltmächten weiterzuentwickeln.<br />
Vielmehr ginge es darum, bereits den Anfang einer solchen Konkurrenzbildung<br />
zu verhindern – und so Amerikas Überlegenheit auf Dauer zu<br />
stellen. Diese strategische Option bildete gleichsam die Brücke, welche die<br />
politische Generation der Rumsfeld und Wolfowitz über die historische<br />
Scheide 1989/1991 hinwegtrug. Sie formulierte die Quintessenz der Jahrhundertauseinandersetzung<br />
zwischen amerikanischem Kapitalismus und<br />
sowjetischem Staatssozialismus: einen solchen Konflikt dadurch zu verhindern,<br />
dass man die Entstehung eines vergleichbaren Konkurrenten von<br />
Beginn an aktiv ausschloss. Damit war zugleich eine explizite Begründung<br />
für die Beibehaltung und den späteren Ausbau des militärischen Potenti<strong>als</strong><br />
der Supermacht USA gegeben, wie Powell 1991 in einem Interview formulierte:<br />
„We no longer have the luxury of having a threat to plan for“, erklärte<br />
er. „What we plan for iss that we`re a superpower. We are the major<br />
player on the world stage with responsibilities around the world, with interests<br />
around the world.” 217 Der Report “Rebuilding America`s Defense“<br />
des neokonservativen “Project for the New American Century“ aus 2000<br />
knüpfte explizit an diesen Entwurf an. Zwischen dem damaligen Textentwurf<br />
und der Nationalen Sicherheitsdirektive von 2002 existiert offenbar<br />
eine Kontinuität, die von Richard Perle in einem Interview am 25.1.2003 in<br />
PBS-Frontline betont wurde: “ I think thereʹs great continuity between the<br />
ideas that emerged in the 1992 document and the most recent one.” John<br />
Lewis Gaddis (Yale) bestätigt diesen auch personellen Zusammenhang in<br />
einem Interview ebenfalls in PBS-Frontline v. 16.1.2003: „I think the history<br />
of this particular doctrine does go back to one particular individual. This is<br />
Paul Wolfowitz in his service in the first Bush administration and the defense<br />
review that was taking place in the last years of the first Bush administration,<br />
which Wolfowitz basically authored -- a doctrine of American he-<br />
Yorker v.1.4.2002 und Frances FitzGerald: George Bush & the World, in: The New York Review of<br />
Books v. 26.9.2002.<br />
215<br />
Mann, Vulcans, S.199.<br />
216<br />
Mann, Vulcans, S.211.<br />
217<br />
Zit. nach Washington Post v.19.5.1991<br />
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