outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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immer noch ein attraktives Imperiumʺ, sagt Max Boot. Und aus genau diesem<br />
Grunde müsse man sich für eine Pax Americana stark machen. Gerade<br />
in einer anarchischen Welt, mit Schurkenstaaten und terroristischen Zellen,<br />
biete eine den Globus beherrschende USA den besten Garanten für Frieden<br />
und Stabilität. ʺEs gibt eine positive Seite am Empire,ʺ sagt Robert Kagan.<br />
ʺEs ist in mancher Hinsicht die gütigste Ordnungsform.ʺ Und: “Die Wahrheit<br />
ist, dass die wohlwollende Hegemonie der Vereinigten Staaten für weite<br />
Teile der Weltbevölkerung gut ist. Sie ist ohne Zweifel ein besseres internationales<br />
Arrangement <strong>als</strong> alle realistischen Alternativen.ʺ349 Für D`Souza<br />
sind die USA ebenfalls exzeptionell: „Das amerikanische Empire ist die<br />
großmütigste imperiale Macht aller Zeiten…Wenn ein Empire so wirkt,<br />
brauchen wir mehr davon.“ 350 Dieser Blick reflektiert wohl erneut auf die<br />
Güte des Militärischen – schließlich geben die USA rund 60mal soviel für<br />
militärische Zwecke aus wie für Entwicklungshilfe – und von dieser geht<br />
ein Drittel nach Israel und ein Fünftel nach Ägypten. Das bemerkenswerte<br />
Selbstbewußtsein, das aus solcherart Großmut kommt, fragt nicht danach,<br />
ob es überhaupt Akzeptanz findet. Hinter dem Mantel der Operation<br />
Großmut verbirgt sich allerdings nicht selten eine imperiale Rethorik, die<br />
kaum ein Blatt vor den Mund nimmt.<br />
7.2.3. Die liberale Debatte<br />
Sicherlich stand für einen Großteil der öffentlichen Weltmeinung die Politik<br />
der USA nach 9/11 dafür, dass sich eine US-Hegemonie oder gar ein US-<br />
Imperialismus erst herausbildet und insofern eine grundsätzlich neue Situation<br />
entstanden ist. Diese Meinung soll hier nicht zur Debatte stehen, auch<br />
wenn sie widerspiegelt, was just für nicht wenige in der amerikanischen<br />
Administration das Charakteristikum der Situation ist: 9/11 sei ein Bruch<br />
und das Militärische stehe für das Ganze (sei <strong>als</strong>o etwa das entscheidende<br />
Charakteristikum eines „Imperialismus“). Auch Liberale und Linke, die<br />
seit Jahrzehnten die Frage nach der dominanten Rolle der USA im internationalen<br />
System untersucht haben, sind nur sehr selten begriffssystematisch<br />
und theoretisch der Frage nachgegangen, ob die Position und der Charakter<br />
der USA sinnvoll mit dem Begriff „Empire“ gekennzeichnet werden<br />
könnte. Für sie war die „atavistische“ (Ikenberry) Rede vom Empire und<br />
vom Imperalismus im Zusammenhang mit den USA gleichermaßen gegenstandslos,<br />
da für sie beides direkte territoriale Beherrschung impliziert<br />
und da die USA keine anderen Länder direkt regiert, ist insbesondere in<br />
der vom Liberalismus dominierten Wissenschaftskultur der USA die impe-<br />
349<br />
William Kristol, Robert Kagan, ʺThe Benevolent Empireʺ, in: Foreign Policy, Sommer 1998.<br />
350<br />
Dinesh D`Souza: In praise of American <strong>empire</strong>, in: Christian Science Monitor v. 26.4.2002<br />
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