outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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und gäbe. So dann auch die selbstverständliche Forderung nach Regimewechsel,<br />
wie etwa Lawrence Kaplan und William Kristol im Januar<br />
2003: die ʺBush strategy enshrines ʹregime changeʹ -- the insistence that<br />
when it comes to dealing with tyrannical regimes like Iraq, Iran, and, yes,<br />
North Korea, the U.S. should seek transformation, not coexistence, as a primary<br />
aim of U.S. foreign policy. As such, it commits the U.S. to the task of<br />
maintaining and enforcing a decent world order. ʺ180<br />
Vor allem seit Anfang 2003 häuften sich dann Stimmen, welche die „imperial<br />
<strong>over</strong>sight“ (Max Boot) der USA nicht mehr bloß auf Irak begrenzten,<br />
sondern Saudi-Arabien, Iran, Syrien (Boot) und Lybien (Bolton) sowie Somalia,<br />
den Sudan und Libanon einschlossen. Richard Perle plädierte für<br />
einen “regime change” in Syrien und Iran (durch innere Aufstände) sowie<br />
Lybien (wo äußerer Druck notwendig sei). Kagan und Kristol avisierten im<br />
Ton der „demokratischen Imperialisten“ den demokratiepolitischen Dominoeffekt:<br />
„ ʺA devastating knockout blow against Saddam Hussein, followed<br />
by an American-sponsored effort to rebuild Iraq and put it on a path<br />
toward democratic g<strong>over</strong>nance, would have a seismic impact on the Arab<br />
world—for the better. The Arab world may <strong>take</strong> a long time coming to<br />
terms with the West, but that process will be hastened by the defeat of the<br />
leading anti-western Arab tyrant.ʺ181 Bereits in der Endphase des Irakkrieges<br />
häuften sich dann entsprechende dominodynamische Erklärungen der<br />
Bush-Administration. 182<br />
In seiner Adresse an die Nation vom Januar 2002 weitete Bush die Legitimität<br />
des Einsatzes militärischer Mittel gegen terroristische Organisationen<br />
auf Staaten („Achse des Bösen“ 183 ) aus, die mit Massenvernichtungswaffen die<br />
USA bedrohten, unabhängig von irgendwelcher Verbindung zu terroristischen<br />
Gruppen. Beide Konnotationen – zu Massenvernichtungswaffen wie<br />
zum Terrorismus – knüpften an die bereits unter Clinton ausgebreitete<br />
Rethorik von den „Schurkenstaaten“ („rogue-states“) an 184 . Einst wurden<br />
180<br />
Zit. nach Michael Flynn, Jim Lobe: Selective Service, in: TomPaince.com v. 8.7.2003<br />
181<br />
Zitiert nach Ivo H. Daalder, James M. Lindsay: It`s Hawk vs. Hawk in the Bush-Administration, in:<br />
Washington Post v.27.10.2002; s. auch den Neokonservativen Charles Krauthammer: Victory changes<br />
everything, in: Jewish World Review v.30.11.2001: “Victory changes everything, psychology above all.<br />
The psychology in the region is now one of fear and deep respect for American power. Now is the time<br />
to use it to deter, defeat or destroy the other regimes in the area that are host to radical Islamic terrorism.”<br />
182 S. World Tribune v. 23.2.2003. Bereits in der Endphase des Irakkrieges häuften sich entsprechende<br />
Erklärungen der Bush-Administration.<br />
183<br />
Der Begriff soll auf Bush`s Redenschreiber David Frum zurückgehen, der Autor des Weekly Standard<br />
war und der neokonservativen Gruppe zugerechnet wird. Bush erklärte: ʺ...Wir müssen terroristische<br />
Lager beseitigen, die Pläne der Terroristen zerschlagen und sie der Gerechtigkeit zuführen. Wir müssen<br />
präventiv handeln gegen Terroristen und Regime, welche nach chemischen, biologischen oder atomaren<br />
Waffen streben, um die Vereinigten Staaten und die Welt zu bedrohen.ʺ (State of the Union Address,<br />
29.1.2002.)<br />
184 Vgl. Paul D. Hoyt: ‘Rogue States’ and International Relations, Vortrag auf der 40. ISA-Jahrestagung<br />
in Washington v. 16.-20.2.1999. Völkerrechtlich hat der Besitz von Massenvernichtungswaffen natürlich<br />
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