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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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Ideologie Liberalismus Militarisierter Neokonservatismus,<br />

Nationalismus / Moralpolitik<br />

/ Ordnungsvorstellungen<br />

Contra-Akteure Multitude Excluded / „Feinde“<br />

Das Projekt eines US-amerikanischen imperialen Neoliberalismus ist “an<br />

attempt to merge the America whose business is business with the America<br />

whose business is war“ 448 . In ihm kontinuiert sich die Kultur der Zusammenballung<br />

und neuen Zentralität der Macht, die der Neoliberalismus und<br />

seine Kontrollindustrie für die weltweite verteilte Produktion seit drei<br />

Jahrzehnten hervorbringt und verdichtet sich in einem politisch imperialen<br />

Zugriff. Dieses Projekt zu Fall zu bringen, ist von entscheidender Bedeutung<br />

für die zukünftige Gestalt der globalen politischen Ordnung – und<br />

deren innerer Verfassung. Eine von vielen Anfängen ist dabei, diesem Projekt<br />

seinen richtigen Namen zu geben.<br />

Das American Empire <strong>als</strong> Wille und Vorstellung ist – noch – nur ein Versuch,<br />

aus der bisherigen strategischen Konstellation auszubrechen: Breakout.<br />

Seine Propagandisten lassen keine Zweifel, dass sie Kriege <strong>als</strong> die zentrale<br />

Chance einer Neugestaltung gleich der ganzen Welt ansehen – für einen<br />

Donald Rumsfeld schuf der 11. September 2001 „the kind of opportunities<br />

that World War II offered, to refashion the world.“ 449 Ressourcen, Rethorik,<br />

Konzept, Strategie und Politik des Empire-Lagers sind letztlich nicht neu<br />

erfunden. Aber die Lage der Welt und die Macht sind mit ihnen – jetzt.<br />

8. Breakdown?<br />

Doch für welche neue Krise der Macht, des Kapit<strong>als</strong> oder der Mentalität<br />

steht dieser neuimperiale Ausbruch? Ist er ein unzeitgemäßes Relikt des<br />

Kalten Krieges, propagiert und inszeniert von einer fossilen warrior generation,<br />

welche die reaganitische Imitation der 50er Jahre nachspielt – <strong>als</strong><br />

Blockbuster, der sich <strong>als</strong> jämmerliche Tragikkomödie ohne Aussicht auf<br />

Wiederholung, geschweige denn auf eine längere Spielzeit entpuppt? Ein<br />

ausgreifender Versuch, mit Gewalt die neuen Disparatheiten des so nachhaltig<br />

wie nie globalisierten Kapitalismus in einer US-geführten politischen<br />

Ordnung zusammenzuspannen? Was sind seine Erfolgsaussichten? „Das<br />

American Empire entpuppt sich <strong>als</strong> militärischer Riese, ökonomischer<br />

448<br />

Pieterse, Globalization, S.45<br />

449 Zitiert nach Bacevich, American Empire, S.227. Fast gleichlautend Bush eine Woche nach 9/11 zu<br />

einem seiner engsten Berater.“ “We have an opportunity to restructure the world toward freedom, and<br />

we have to get it right.” Zit. nach Frank Bruni: For President, a Mission and a Role in History, in: New<br />

York Times v. 22.9.2001<br />

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