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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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is conjoined with more explicitly imperialist politics and a more authoritarian<br />

interior order.“ 384 Für ihn entsteht ein neuer “Neoimperialismus” in den<br />

USA. Er ist kein klassischer Kolonialismus, denn zumindest die starken<br />

Staaten der Peripherie behalten zumindest ihre nominelle Selbstkontrolle –<br />

schließlich planten die USA auch keine eigene Kolonialregierung im Irak.<br />

Hegemonie, die weiterhin zu verstehen sei <strong>als</strong> eine Funktion von Nation<strong>als</strong>taaten,<br />

die territoriale und instiutionelle Orte haben, konzentriere sich<br />

weiterhin auf die international dominante USA. „The result, for now, is a<br />

process of reconfiguring the mode of regulation. This emergent framework<br />

is still post-Fordist with respect to its core model of industrial production,<br />

but its state model is domestically authoritarian and geopolitically imperialist.”<br />

385 Unipolarer Militarismus und geopolitische Imperialität werden<br />

kontrastiert zu einer multipolaren Ökonomie.<br />

Ebenfalls Kontinuität wie Bruch akzentuiert David Harveys exzellente Studie<br />

“The New Imperialism”. 386 Harvey unterscheidet im Anschluss an Arrighi<br />

territoriale und kapitalistische Logiken der Macht, deren Agenten<br />

besondere Interessen in unterschiedlichen Zeit-Raum-Konstellationen verfolgen.<br />

387 Imperialismus ist für einen Typus Kapitalismus charakteristisch,<br />

der die ungleichen geografischen Bedingungen ausbeutet und die notwendig<br />

durch die Austauschbeziehungen im Raum entstehenden Assymmetrien<br />

aufrechterhält, unter denen die Akkumulation des Kapit<strong>als</strong> geschieht.<br />

388 Als eine bestimmte Form der Produktion und Nutzung globalen<br />

Raums ist Imperialismus „a property of inter-state relations and flows of<br />

power within a global system of capital accumulation.“ 389 Der historische<br />

Prozess der Akkumulation meint aber immer auch Überakkumulation (von<br />

Gütern, Geld – und Arbeitskräften), aus der ständig neu der Ausweg der<br />

massiven Entwertung oder einer Erschließung neuer Kapitalanlagefelder<br />

im Inneren (z.B. zeitlich lang andauernde Investitionen zur Verbesserung<br />

der allgemeinen Bedingungen der Produktion, Inwertsetzung neuartiger -<br />

gegenwärtig und sicherlich langfristig insbesondere immaterieller - Ressourcen)<br />

bzw. der geografischen Expansion nach außen und räumlichen<br />

Umstrukturierung gegangen wird, wobei jeder dieser Auswege mit inten-<br />

384<br />

Georg Steinmetz: The State of Emergency and the Revival of American Imperialism: Toward an Authoritarian Post-<br />

Fordism, in: Public Culture 2 / 2003 S.338 und 327.<br />

385<br />

Georg Steinmetz: The State of Emergency and the Revival of American Imperialism: Toward an Authoritarian Post-<br />

Fordism, in: Public Culture 2 / 2003, S.341.<br />

386<br />

Oxford 2003<br />

387<br />

Das Profitinteresse ist nicht, wie das Interesse an Machtmaximierung in der Politik, auf den Staat bezogen; es ist<br />

individuell ausgerichtet, der staatliche Akteur dagegen handelt nach kollektivem Vorteil; Politik bezieht sich für einen<br />

gewissen Zeitraum (z.B. eine Wahlperiode) auf ein Territorium und bedarf der Legitimation, das Kapital operiert<br />

demgegenüber auf diffuse (Harvey: „molekulare“) Weise in Zeit-Raum-Kontinuitäten.<br />

388<br />

Diese Asymmetrien zeigen sich in unfairem und ungleichem Austausch, räumlich konzentrierten Monopolen und<br />

Ausbeutungsspraxen, die auf die ungleiche Kapitalflüsse zurückgehen. Die Sicherung dieser Asymmetrien im Rausch<br />

gegen die Unterstützung seiner Macht ist der Kerngehalt imperialistischer Politik. Eine typische Dominanz der kapitalistischen<br />

Logik anzunehmen, sei typisch für die Konzeption „Imperialismus“ gegenüber anderen Konzeptionen von<br />

„Empire“; „zu Zeiten“ können allerdings auch die territoriale Logik in den Vordergrund treten (S.33).<br />

389<br />

Harvey, Imperialism, S.33<br />

157

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