outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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stabilisieren und im gleichen Zug den Zugang der europäischen und chinesischen<br />
Konkurrenz auf diese Energiequelle zu kontrollieren 39 .<br />
Eine weitere, wenngleich noch schwache Entwicklungsdeterminante der<br />
Varianten neoliberalen Globalisierung ist die Entwicklung der globalisierungskritischen<br />
Bewegung und ihrer Fähigkeit zur kooperativen und kohärenten<br />
Fokussierung auf starke Handlungsfelder wie: (1) Stabilisierung und<br />
Demokratisierung der Finanzmärkte (Einführung der Tobinsteuer, Globale<br />
Wechselkurszielzonen und regionale Währungssysteme, Umbau bzw. Beseitigung<br />
internationaler Agenturen, Einbindung der Finanzmärkte in eine<br />
Strategie für nachhaltige Entwicklung) (2) Stärkung des Solidarprinzips<br />
(Wettbewerbsregeln, Sozi<strong>als</strong>tandards, Förderung sozialer Entwicklung,<br />
Kernarbeitsnormen) (3) Entwicklung einer alternativen Eigentumspolitik<br />
und Ausdehnung des Prinzips der öffentlichen Gemeinschaftsgüter und<br />
des service public (universeller Zugang, egalitäre Qualität, Nachhaltigkeit<br />
und Sicherheit).<br />
Während somit in den 70er Jahren ansetzend und dann dominierend in<br />
den 80er Jahren der Neoliberalismus sich <strong>als</strong> dominante Logik und Form der<br />
Herrschaft und Gesellschaftsregulierung etablierte, rückte nach dem Zusammenbruch<br />
der staatssozialistischen Welt dann in den 90er Jahren sukzessiv<br />
zunächst die Frage nach der ökonomischen Transformation („Globalisierung“)<br />
und danach die Frage nach der Neugestaltung des internationalen<br />
Systems in den Vordergrund.<br />
5 Starke Politik: Der Machtkörper des neuimperialen<br />
Projekts<br />
Denn eine globalisierte kapitalistische Ordnung wirft, ob man will oder<br />
nicht, die Frage nach Herrschaft auf. Da die seit Nineeleven vordergründigen<br />
Momente der Dominanz, Aggressivität und Expansion nach dem Zusammenbruch<br />
des Staatssozialismus ideologiepolitisch nicht mehr nach<br />
außen auf diesen projiziert werden können weil es kein außen mehr gibt, legt<br />
ihr Vorkommen seitdem verbreitet den Rekurs auf den Begriff Empire <strong>als</strong><br />
Metapher nahe – offenbar funktioniert angesichts der US-amerikanischen<br />
Neugewichtung des Verhältnisses von neoliberaler Globalisierung und<br />
militärischem Globalismus die bislang übliche liberale Rede von Hegemonie<br />
im (nicht-gramscianischen) Sprachgebrauch nicht mehr so recht. Die neuimperiale<br />
große Strategie, die eine Antwort auf die Frage nach der politischen<br />
Ordnung des Globalkapitalismus zu geben versucht, wird repräsentiert<br />
von einer über drei Jahrzehnte sich verdichtenden Allianz aus Think-<br />
39<br />
Jörg Huffschmid: Neoliberalismus, Gewalt und Krieg – Zusammenhänge und Alternativen, Vortrag<br />
Juli 2003<br />
26