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outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling

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Tanks, Stiftungen, Medien, Konzernen, Staatsapparaten und politischer<br />

Organisationen.<br />

5.1. Das Cluster der Warriors<br />

Unmittelbar getragen wurde dieser Prozess der Strategiebildung von einer<br />

Gruppe neokonservativer konzeptiver Ideologen aus Think-Tanks und<br />

strategischen Planungseinrichtungen sowie Militärpolitikern, die sich in<br />

den frühen 70ern in der Kritik der Entspannungspolitik und der Verarbeitung<br />

der Niederlage der USA im Vietnamkrieg bildete. Sie setzte dam<strong>als</strong><br />

auf Konfrontation statt Entspannung und auf militärische Macht, <strong>als</strong>o auf<br />

starke Politik. In den Worten von Richard Perle, eines der Schlüsselfiguren<br />

dieser Gruppe: „Es ging um den Nachweis, dass die Entspannungspolitik<br />

nicht funktionieren konnte und dass man wieder auf Sieg setzen musste.“ 40<br />

Dies war die Geburt eines lange Zeit kaum bemerkten Paradoxons der<br />

Macht, dessen Präsenz erst Jahrzehnte später mit Nineleven durchschlug:<br />

während auf der einen Seite die 70er Jahre den Durchbruch des neoliberalen<br />

Marktfundamentalismus und seiner antipolitischen Apologie des radikal<br />

freien Marktes und der ökonomischen Deregulierung, <strong>als</strong>o der konsequenten<br />

Liberalisierung der Waren-, Finanz- und Kapitalmärkte brachte, bildete<br />

sich zugleich eine ganz andere, neue Linie der starken militaristischen Politik.<br />

Die Generation der Hohen Priester des marktradikalen Neoliberalismus in<br />

WTO, IMF und Weltbank ist diesselbe Generation wie die political warriors<br />

des Kriegskabinetts Bush. 41 Die politische Geschichte des letzten Vierteljahrhunderts<br />

könnte geschrieben werden <strong>als</strong> Geschichte des widersprüchlichen,<br />

ungleichzeitigen, stillen Aufstiegs und Kampfes zwischen diesen zwei<br />

dominierenden Generationen um die Macht dieser Zeit des „Erdrutsches“ (Hobsbawn).<br />

Dass sich diese Auseinandersetzung zugleich <strong>als</strong> wechselseitig<br />

Funktionalitäte, Nützlichkeit und Voraussetzung vollzog, ist evident.<br />

Diese Gruppe der political Warriors begann in den 80er Jahren unter Reagan<br />

ihren Aufstieg, einige von ihnen wie Donald Rumsfeld gelangten schon in<br />

den 70ern in die Zirkel der Macht und wurden die zentralen Peers der neuen<br />

Kultur. Die Warriors kristallisierten ihre harte radikalreaganitische Position<br />

an Offensivprojekten wie SDI und der Unterstützung der konterrevolutionären<br />

„freedom fighters“ in Nicaragua und anderswo. Nach dem Ende<br />

der Regierungszeit Reagans waren sie keineswegs aus dem Spiel. Sie konn-<br />

40<br />

Richard Perle am 13.3.1997, zit. nach le monde diplomatique 3/2003 S.20.<br />

41<br />

In dieser Zeit entstand die Kerngruppe des späteren Machtclusters, siehe “The hard-liner” in: Boston<br />

Globe v.2.11.2003: ”In late 1975, a dramatic reshuffling of the Ford administration installed a new defense secretary,<br />

Donald Rumsfeld, a new chief of staff, Dick Cheney, and a new CIA chief, George H.W. Bush. It was Bush who approved<br />

the formation of ʺTeam B,ʺ a group of 16 outside experts charged with challenging what some considered the<br />

CIAʹs sanguine estimates of Soviet military strength. Pipes, named the groupʹs chairman, brought in a brilliant young<br />

weapons analyst, Paul Wolfowitz. ʺRichard Perle recommended him,ʺ Pipes says of Wolfowitz today. ʺIʹd never heard<br />

of him.ʺ<br />

27

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