outbreak. let's take over. american empire als wille ... - Rainer Rilling
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states of Western Europe -- particularly those of Britain, France, Portugal<br />
and the Netherlands -- and the <strong>over</strong>land <strong>empire</strong>s of the multinational states<br />
ruled by the Hapsburg, Romanov and Ottoman dynasties. Today, there is<br />
only one <strong>empire</strong> -- the global <strong>empire</strong> of the United States ...ʺ9. Dabei liegt in<br />
diesen zahlreichen Äußerungen wie in der NSS die Emphase deutlich auf<br />
der militärischen Dimension und der Möglichkeit, sie in außenpolitische<br />
Macht und Gestaltungsfähigkeit umsetzen zu können. Ökonomische, kulturelle,<br />
diplomatische oder ideologische Machtressourcen werden zumeist<br />
ignoriert oder bestenfalls gering bewertet. Tony Judt beschrieb diese Disparität<br />
der Macht in der New York Review of Books <strong>als</strong> eine neue globale Ungleichheit:<br />
„Unsere Welt ist in vielfacher Weise geteilt: Zwischen arm und<br />
reich, Nord und Süd, westlich / nichtwestlich. Aber mehr und mehr ist die<br />
Spaltung, die zählt jene, welche Amerika von allem anderen trennt.” 10 Und für<br />
manche befindet sich gar Europa plötzlich in einer anderen Situation:<br />
“Willkommen beim Rest der Welt”. 11<br />
Die Schlüsselbegriffe der neuen Leittexte sind Macht, Hegemonie, Empire.<br />
Sie sollen zwei zentrale Sachverhalte anzeigen: es gibt eine neue Qualität<br />
des Unterschieds zwischen den USA und dem „Rest der Welt“ und dieser<br />
Unterschied könne und müsse auf Dauer gesetzt werden.<br />
Um die Position des Unterschieds und Abstandes zu allen anderen Mächten der<br />
Erde zu sichern, ist nach 1989 eine neue große global ansetzende Doktrin<br />
entwickelt, unter der zweiten Regierung Bush dann auch im innenpolitisch<br />
legitimierenden Windschatten des „Kampfes gegen den Terror“ schrittweise<br />
und hörbar expliziert, legitimiert und schließlich in der Form der Sicherheitsdirektive<br />
im Herbst 2002 offizialisiert worden. Der amerikanische Präsident<br />
hat für den Umbruch, der zu dieser neuen Position der USA im internationalen<br />
System führte, den nicht unbescheidenen Vergleich mit der<br />
Situation der Entstehung der bürgerlichen Nation<strong>als</strong>taaten nach dem Ende<br />
des Dreissigjährigen Krieges gefunden: „We have,“ erklärte er, „our best<br />
chance since the rise of the nation state in the 17th century to build a world<br />
where the great powers compete in peace instead of prepare to war.“ 12 Etwas<br />
weniger weitgreifend verglich die für die Sicherheitsdirektive verantwortliche<br />
Sicherheitsberaterin Rice im April 2002 diese Entwicklung mit<br />
der Entstehung der Strategie der Eindämmung der Sowjetunion in der<br />
Phase nach dem zweiten Weltkrieg: “Seit dem Zusammenbruch der sowjetischen<br />
Macht war das internationale System im Fluß. Nun ist es möglich –<br />
9<br />
James Kurth, Migration and the Dynamics of Empire, in: The National Interest, Nr. 71 (2003)<br />
10<br />
Tony Judt: Review Its Own Worst Enemy, in: The New York Review of Books v. 15.8.2002 (Hervorh.<br />
RR)<br />
11<br />
Walden Bello: Unraveling of the Atlantic Alliance? TNI Focus on Trade No. 81, September 2002<br />
12<br />
George W. Bush: Remarks at 2002 Graduation Exercise of the United States Military Academy, West Point, New<br />
York, S.4<br />
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