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Hardt_Michael_Negri_Antonio_Empire_Die_neue_Weltordnung_German

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ANMERKUNGEN 433<br />

19 <strong>Die</strong>se zentrale Entwicklungslinie untersucht Aglietta (1976); vgl. Coriat (1979); <strong>Negri</strong><br />

(1972 u. 1973); eine Analyse des New Deal und des Keynesianismus bietet auch Brunhoff(1978).<br />

20 Der Begriff der Disziplin, wie ihn Michel Foucault entwickelt hat, hat im Vergleich zu<br />

dem, wie wir ihn verwenden, gewiss eine andere Ausrichtung, doch beziehen wir uns<br />

auf die gleichen Praktiken und dieselbe Allgemeinheit. Foucaults vorrangige theoretische<br />

Überlegungen betreffen die Disziplin, die durch bestimmte institutionelle Architekturen<br />

eingesetzt wird, deren Macht nicht einen einzigen zentralen Ursprung hat, sondern<br />

in den kapillaren Formationen ihrer Ausübung zu verorten ist; Subjektivitäten<br />

werden durch Internalisierung der Disziplin und die Einübung in ihre Praktiken hervorgebracht.<br />

Das alles gilt gleichermaßen für unsere Überlegungen hier. Unser Hauptinteresse<br />

gilt jedoch der Frage, wie die Praktiken und Verhältnisse der Disziplinarität, die im<br />

Fabrikregime ihren Ursprung haben, dazu kamen, das gesamte Terrain des Sozialen<br />

zum Produktions- und Regierungsapparat zu machen, also ein Regime der gesellschaftlichen<br />

Produktion zu errichten.<br />

21 <strong>Die</strong>se Entwicklung beschreiben grundlegend, dabei ihre Resultate antizipierend, Horkheimer/Adorno<br />

(1944). Zahlreiche andere Arbeiten schildern die Disziplinargeseilschaft<br />

und ihre rastlose Entwicklung zur »biopolitischen Gesellschaft«, Arbeiten, die aus unterschiedlichen<br />

kulturellen und intellektuellen Traditionen stammen, aber in dem, wie<br />

sie die Tendenz beschreiben, übereinstimmen; die beiden starken Pole in diesem Forschungsbereich<br />

sind Marcuse (1964) und Foucault (1976), also die anglo-deutsche und<br />

die romanische Tradition.<br />

22 Zur Dezentrierung der Fertigung und der <strong>Die</strong>nstleistungen (bei gleichzeitiger Zentralisierung<br />

des Kommandos) vgl. Sassen (1988, 127-133; 1991, 22-34); allgemeiner zur<br />

Mobilität des Kapitals und gegenläufigen oder beschränkenden Faktoren, vgl. Harvey<br />

(1984,417-422).<br />

23 »Kein größeres Land wurde reich, ohne industrialisiert worden zu sein. (...) Mehr<br />

Reichtum und besserer Lebensstandard sind unter jedem politischen System mit Industrialisierung<br />

verbunden.« (Sutcliffe 1971) Zum globalen und peripheren Fordismus<br />

vgl. v.a. Lipietz (1982; 1987); zur Rezeption der Arbeiten Lipietz vgl. Ruccio (1989)<br />

und Jessop (1992).<br />

24 Das Scheitern ökonomischer Planungs- und Entwicklungsstrategien in Afrika (wobei<br />

die Möglichkeit einer »alternativen« sozialistischen Entwicklung noch angenommen<br />

wird) beschreiben Amin (1990, 7-74) und Ake (1996).<br />

25 Einen persönlichen Bericht über die Konferenz von Bandung und ihre Bedeutung liefert<br />

Wright (1956); die Hauptreden der Konferenz finden sich im Buch von McTurnan Kahin<br />

(1956). Zur Bewegung der Blockfreien vgl. Mates (1972); Rajan (1990).<br />

26 <strong>Die</strong> Krise und Restrukturierung der kapitalistischen Produktion in den 1960ern und<br />

70ern beschreiben Piore/Sabel (1985); zur Finanz- und Wirtschaftskrise vgl. Boyer/Mistral<br />

(1978).<br />

27 Ake (1978, 11) geht so weit, das gesamte kapitalistische Weltsystem durch den Konflikt<br />

zwischen »bourgeoisen« und »proletarischen« Ländern gekennzeichnet zu sehen.<br />

28 Eine solche Drittweltperspektive nehmen etwa implizit häufig Wallerstein, Frank und<br />

Amin ein.<br />

29 Eine historische Darstellung der Ereignisse und der Beteiligten der Konferenz von<br />

Bretton Woods bietet Van Dormael (1978); Schild (1995) gibt einen breiteren historischen<br />

Überblick über den Zusammenhang, der die Hegemonie der USA in der Nachkriegszeit<br />

vorbereitete, nämlich die Verbindung von ökonomischer Planung in Bretton<br />

Woods und politischer Planung in Dumbarton Oaks.<br />

30 Fredric Jameson (1988) sieht die sozialen Kämpfe der 1960er Jahre in der Ersten Welt,<br />

vor allem in den USA, in einer Reihe mit (oder sogar abgeleitet von) den machtvollen

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