Nachhaltigkeitsbericht 2020

WAS BEDEUTET EINE NACHHAL-
TIGE ORGANISATIONSKULTUR
FÜR DIE BOKU?
„BOKU-Spirit“: Damit ist das positive
Miteinander für eine nachhaltige
Zukunft gemeint. Ein wertvolles Gemeinschaftsgefühl,
das die diverse
BOKU Community verbindet.
Organisationskultur beschreibt das Miteinander
der Menschen in einer Organisation
und die Strukturen, die dieses
beeinflussen. In ihr spiegeln sich z.B.
Arbeitsklima und -verhältnisse, Transparenz,
die Gestaltung von Arbeitsprozessen,
aber auch Wertschätzung und
Inklusion wider.
Die Organisationskultur einer Universität
unterscheidet sich deutlich von anderen
Organisationen. Universitäten bestehen
aus vielfach sehr autonom agierenden
Personen, die aber durch gemeinsame
Ziele und Vorstellungen (z.B. akademischer
Status), Abhängigkeiten (z.B.
von öffentlichen und Forschungsgeldern
oder der Anerkennung im internationalen
wissenschaftlichen Umfeld), eine lange
Geschichte und alte Traditionen miteinander
verbunden sind. Auch einen sie
gemeinsame Wertvorstellungen wie z.B.
die Integrität und Freiheit von Forschung
und Lehre.
Zu den BOKU Angehörigen zählen das
wissenschaftliche und allgemeine Personal
der BOKU sowie die Studierenden.
Aber auch die Angestellten externer
Dienstleister wie Mensabetreiber oder
Reinigungsfirmen sind Teil, Träger*innen
und Adressat*innen der BOKU Organisationskultur.
Sie unterscheiden
sich nicht nur in ihrem Aufgabengebiet,
sondern z.B. auch durch unterschiedliche
Verweildauer an der BOKU, unterschiedliche
Anstellungsverhältnisse (befristet
– unbefristet; globalmittelfinanziert
– drittmittelfinanziert) und damit oft auch
eine engere oder lockere Anbindung an
die Universität. Dieses bunte Bild von
Angehörigen trägt zum Wesen einer
Universität bei, stellt diese aber auch vor
Herausforderungen.
Im Sinne einer nachhaltigen Organisationskultur
soll das tägliche Miteinander
dieser verschiedenen Menschen
und Gruppen an der BOKU von
Wertschätzung und gegenseitigem
Respekt geprägt sein.
Investitionen in die Stärkung der Sozialkompetenz
und Gesundheit von
Führungskräften und Mitarbeiter*innen
sowie Studierenden haben daher einen
hohen Stellenwert. Auch die Kooperation
zwischen Forscher*innen, Studierenden,
Instituten, Departments und
Servicestellen sowie die Zusammenarbeit
über die Universitätsgrenzen hinaus
werden als wichtiges Prinzip und
Gegengewicht zum Konkurrenzdruck
in der Wissenschaft hochgehalten. Diversität,
Inklusion, Geschlechtergleichstellung
und Antidiskriminierung sind zudem
gelebte Grundsätze an der BOKU.
Wichtige Basis ist eine transparente und
gute Kommunikation. All das macht den
sogenannten „BOKU-Spirit“ aus.
Durch die COVID-19-Maßnahmen wurde
gerade die Organisationskultur, für
die der (informelle) Austausch, persönlicher
Kontakt und Begegnungsorte so
wichtig sind, vor besondere Herausforderungen
gestellt. Innerhalb kürzester
Zeit mussten Kommunikationswege,
Gesprächskultur und Lehre fast vollständig
in den virtuellen Raum verlagert
werden, um den Lehr- und Forschungsbetrieb
aufrecht zu erhalten. Dadurch
haben sich neue Dialogformen, Lehrformate
und Kommunikationswege sowie
Arbeitsbedingungen etabliert, die rückblickend
auch bereichernd waren und
neue Möglichkeiten eröffnet haben. Wie
die BOKU mit den Herausforderungen
im Kontext der Organisationskultur umgegangen
ist, wird auf den nächsten Seiten
beschrieben.