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Falstaff Profi Sept/Okt 2022

PROFI steht für professionelle Fachartikel, von der Branche für die Branche. Wir geben exklusive Blicke hinter die Kulissen der erfolgreichen Geschäftsmodelle aus der Branche. Trends, Visionen und Tipps inklusive.

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profi / MITARBEITERMANGEL<br />

><br />

»Der beste Gast ist der,<br />

der sich nicht meldet, weil<br />

er oder sie eine Frage hat.<br />

Das bedeutet nämlich, dass<br />

wir unseren Job richtig<br />

gemacht haben.«<br />

YVONNE MERTENS<br />

Director of Operations & Sales der Koncept Hotels<br />

Ausbildung oder Berufserfahrung in der<br />

Hotellerie.« Wer sich bei solchen Konzepten<br />

nun aber fixe Abteilungen vorstellt, liegt<br />

zumindest bei der Schweizer Gruppe falsch.<br />

Am Vormittag im Housekeeping, am Nachmittag<br />

im Service; auch wenn die Fachkräfte<br />

ihre Stammaufgaben haben, sind ihre Abteilungen<br />

fluide. »Unsere Mitarbeitenden sind<br />

Gang-Member und arbeiten dort, wo es Hilfe<br />

braucht«, begründet Renggli dieses doch eher<br />

ungewöhnliche Modell. »Das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

und die Kultur müssen hierfür<br />

stimmen.« Großes Ziel ist es dennoch, den<br />

Mitarbeiter:innen-Abfluss möglichst gering<br />

zu halten. In seinen Worten: »Wir müssen<br />

Alternativen und Perspektiven geben.«<br />

NOT EVERYBODYS DARLING<br />

Klar ist aber: In der gehobenen Hotellerie<br />

wird sich die dezimierte Personalriege nicht<br />

spielen. Diesen Anspruch erheben die beiden<br />

aber gar nicht: Auch wenn man eine 24-Stunden-Rufbereitschaft<br />

anbiete und jederzeit behilflich<br />

sein könne, so mag das nicht für jeden<br />

Gast geeignet sein. »Unsere Zielgruppe<br />

ist darauf basierend sehr scharf definiert, sodass<br />

wir natürlich den Wünschen und Ansprüchen<br />

eines Gastes, der es gewohnt ist, in<br />

einem Fünf-Sterne-Hotel zu übernachten,<br />

sehr schwer gerecht werden können«, grenzt<br />

Mertens die Zielgruppe ein. Und weiter:<br />

»Der ausschlaggebende Punkt bei diesen<br />

Gästen ist dann tatsächlich, dass der persönliche<br />

Bezug zum Personal fehlt. Aber damit<br />

müssen wir leider rechnen.« Ebenso Renggli<br />

schlägt in eine ähnliche Kerbe: »Wir sind ein<br />

Nischenprodukt, aber die Nische wird größer,<br />

weil sich einerseits die Gäste verändern und<br />

andererseits die heutige Tiefe der Dienstleistung<br />

kaum mehr aufrechterhalten werden<br />

kann.« Er schließt mit einer Prophezeiung:<br />

»Das sind natürlich neue Ansätze, aber ohne<br />

diese wird es nicht zu meistern sein.« <<br />

5<br />

So<br />

Die Digitalisierung macht vor wenig halt,<br />

so auch nicht vor der Hotellerie. Wie auch<br />

Sie es schaffen, auf den Zug der digitalen<br />

Möglichkeiten aufzuspringen und Personal<br />

effizient einzusparen, lesen Sie in den nachfolgenden<br />

fünf Tipps.<br />

1 Check-in & Check-out<br />

Vom Online-Ausfüllen des Meldescheins bei<br />

der Ankunft bis zum smarten Check-out<br />

beim Terminal – automatisiert man diese<br />

Prozesse mit einer Hotel-App, einem Terminal<br />

oder einer Online-Plattform, gehören<br />

lästige Warteschlangen der Vergangenheit<br />

an und die Rezeption muss nicht dauerhaft<br />

besetzt sein. Weiteres Plus: Die Fehlerquote<br />

wird reduziert, da die Daten nicht mehr<br />

manuell übertragen werden müssen.<br />

2 Information rund um die Uhr<br />

In nicht wenigen Hotelzimmern liegen<br />

Gästemappen auf, die wichtige Informationen<br />

zum Aufenthalt beinhalten. Reichen<br />

sie nicht aus, führt der nächste Weg beziehungsweise<br />

Anruf zur Rezeption. So muss<br />

es aber nicht sein: Durch digitale Gästemappen<br />

sowie Lobby-Displays lassen sich<br />

Informationen aktuell, 24/7 und personenunabhängig<br />

an Gäste weitergeben.<br />

3 Per Klick bestellen<br />

Gast, Rezeption und Küche – ein Dreier-<br />

Gespann mit oftmals unnötiger Zettelwirtschaft,<br />

das auch zu zweit gut auskommen<br />

könnte. Denn bestellt der Gast direkt online,<br />

geht die Bestellung ohne Umwege an die<br />

Küche. Darüber hinaus macht es Sinn,<br />

Reservierungen von etwa Tischen oder<br />

Spa-Behandlungen online abzuwickeln.<br />

TIPPS<br />

geht’s: Diese Prozesse<br />

können Sie digitalisieren<br />

4 Bargeldlos unterwegs<br />

Seit der Corona-Pandemie ist die bargeldlose<br />

Zahlung besonders in Mode gekommen,<br />

schützt nicht nur vor Infektionen, sondern<br />

kann auch den Zahlvorgang beschleunigen.<br />

Und auch das Wechselgeld wird<br />

dadurch obsolet.<br />

5 Last but not least: Zimmerreinigung<br />

Würde ein Zimmer nicht täglich gereinigt<br />

werden (müssen), so könnten die Mitarbeiter:innen<br />

entlastet und Energie sowie<br />

Wasser gespart werden. Mit der Unterstützung<br />

von digitalen Tools kann die tägliche<br />

Zimmerreinigung niederschwellig mit einem<br />

Klick abbestellt werden. Die Umwelt wird<br />

es Ihnen danken.<br />

Fotos: Proxyvlick/Unsplash<br />

160 falstaff profi okt–nov <strong>2022</strong>

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