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Falstaff Profi Sept/Okt 2022

PROFI steht für professionelle Fachartikel, von der Branche für die Branche. Wir geben exklusive Blicke hinter die Kulissen der erfolgreichen Geschäftsmodelle aus der Branche. Trends, Visionen und Tipps inklusive.

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profi / PARTNERPORTRÄTS<br />

PETER<br />

SPRINGER<br />

»In keiner Branche kann man so viel von der Welt sehen<br />

und auch noch Geld verdienen.«<br />

PROFI Durch Ihre Karriere kamen Sie unter<br />

anderem nach Neuseeland bzw. an die Südsee<br />

oder als Gastkoch nach Connecticut und<br />

South Carolina (beides USA). Wie wichtig ist<br />

Auslandserfahrung für Köche?<br />

PETER SPRINGER Um die Karriereleiter<br />

hochzusteigen, ist Auslandserfahrung<br />

unbedingt zu empfehlen. Allein die Produktvielfalt,<br />

Faszination der Länderküchen,<br />

persönliche Erfahrungen sowie auch Logistikprobleme<br />

der verschiedensten Art lernt<br />

man im Ausland kennen.<br />

Was waren Ihre wichtigsten Stationen?<br />

Immer wieder betone ich meinen tollen Lehrplatz<br />

in Graz, danach ging es raus in die<br />

»weite Welt«. Heute gibt es eine Vielzahl an<br />

hervorragenden Betrieben. Obwohl ich drei<br />

Lehrjahre in einem Top-Betrieb verbrachte,<br />

ging mir das »Licht« erst im Kurhotel<br />

Ronacher in Bad Kleinkirchheim auf. Was<br />

kochen im Ausland betrifft, lernte ich in<br />

Queenstown, Neuseeland. Ohne meine<br />

Tätigkeit auf den Kreuzfahrtschiffen wäre<br />

ich sicher nie so weit gekommen.<br />

Digitalisierung, steigende Kosten oder<br />

Ernährungstrends – welches Gastro-Thema<br />

bewegt Sie aktuell?<br />

Die Gastronomie ist mit so vielen Trends<br />

konfrontiert, sodass man nichts weglassen<br />

kann. Zum Ersten, die Digitalisierung: Oft<br />

sitzen Führungskräfte der Küche zu viel im<br />

Büro. Die Wahrheit liegt immer noch am<br />

Teller beim Gast. Zum Zweiten, die Kosten:<br />

Hier ist wieder die oben genannte Auslandserfahrung<br />

enorm wichtig. Oft ist der beste<br />

Koch ein nicht optimaler Unternehmer. In<br />

Für den Nachwuchs<br />

Springer ist Unterstützer des<br />

<strong>Falstaff</strong> Young Talents Cups.<br />

unserer NQR 6 Küchenmeisterausbildung<br />

wird nun auf den betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekt noch größerer Wert gelegt. Zum<br />

Dritten, Ernährungstrends: Wie das Wort<br />

schon sagt, das sind Trends. Unverträglichkeiten<br />

bei Laktose oder Gluten, Allergene<br />

und Vegan-Sein sind sicher nicht zu unterschätzende<br />

Herausforderungen. Leider hat<br />

meine langjährige Erfahrung oft viel anders<br />

gezeigt; strenge Vege tarier:innen vergaßen oft<br />

ihre Vorsätze bei Kalbssteak mit Spargel oder<br />

Eierschwammerl. Da hatten wir dann auf<br />

einmal keine Vegetarier:innen mehr. Welche<br />

Küchen haben wirklich die optimale Möglichkeit<br />

– räumlich und vom Geschirr her –<br />

ernsthaft vegan zu kochen?<br />

Das Thema Fachkräftemangel beherrscht<br />

die Branche. Was könnten wir tun, um<br />

mehr Menschen in die Gastronomie bzw.<br />

Hotellerie zu bringen?<br />

Diese Probleme sind nicht von jetzt oder<br />

durch die Pandemie entstanden, die Situation<br />

zeichnete sich schon vor Jahren oder gar<br />

Jahrzehnten ab. Viele meinen, es ginge über<br />

die Bezahlung, was funktionieren kann;<br />

aber das Problem liegt ganz woanders. Es<br />

beginnt bei der Berufswahl – im Elternhaus<br />

wird abgeraten, in die Gastronomie einzusteigen<br />

– bis hin zur bis heute fehlenden<br />

Wertschätzung.<br />

Warum lieben Sie die Branche?<br />

Da kann ich nur immer wieder meinen<br />

Spruch wiederholen: »Mache deinen Beruf<br />

zum Hobby, und du leidest nie unter<br />

Langeweile.« In keiner Branche kann man<br />

so viel von der Welt sehen und auch noch<br />

Geld verdienen.<br />

Info<br />

Auf seiner Webseite schreibt<br />

der passionierte Koch<br />

über Kulinarik und Reisen.<br />

www.springersgugelhupf.com<br />

198 falstaff profi okt–nov <strong>2022</strong>

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