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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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7 Ergebnisse der Versuche zu Am<strong>in</strong>osäuren <strong>in</strong> unter- und überkritischem Wasser<br />

erwarten, was bei 300 und 350 °C nicht der Fall ist. Der Reaktionsweg über Milchsäure kann<br />

somit zum<strong>in</strong>dest bei unterkritischer Temperatur nicht die Hauptrolle spielen. Und drittens<br />

könnte e<strong>in</strong>e Weiterreaktion der Brenztraubensäure unter CO 2 -Abspaltung zu Acetaldehyd<br />

(siehe Abb. 7.17) die für e<strong>in</strong>e Herkunft aus der hydrothermalen Zersetzung zu hohen<br />

Ausbeuten an Acetaldehyd bei 300 und 350 °C erklären.<br />

Abb. 7.17: Möglicher radikalischer Mechanismus der Decarboxylierung <strong>von</strong> Brenztraubensäure zu Acetaldehyd<br />

<strong>in</strong> Anlehnung an [Bey-1991].<br />

Brenztraubensäure vermag auch unter Abspaltung <strong>von</strong> CO zu Essigsäure reagieren [Bey-<br />

1991], wobei dies bei unterkritischen Bed<strong>in</strong>gungen ausgeschlossen werden kann, weil hier<br />

praktisch ke<strong>in</strong> CO gefunden wird und e<strong>in</strong>e Weiteroxidation des CO zu CO 2 nach Kapitel 4.4<br />

langsam verlaufen sollte. In unterkritischem Wasser kann die Bildung <strong>von</strong> Essigsäure statt-<br />

dessen über Oxidation <strong>von</strong> Acetaldehyd verlaufen 26 . Essigsäure wiederum reagiert nach<br />

Kapitel 4.4 zu hauptsächlich CO und CO2 und wenig CH4. Zudem kann sie mit freigesetztem<br />

Ammoniak zu Acetamid weiterreagieren, welches nach Mittelstädt <strong>in</strong> heißem Hochdruck-<br />

wasser refraktär ist und langsam über die Rückreaktion wieder <strong>in</strong> Essigsäure und Ammoniak<br />

zerfällt [Mit-1998]. E<strong>in</strong>e Reaktion der Essigsäure zu Methanol ist pr<strong>in</strong>zipiell über den Umweg<br />

<strong>von</strong> Methan (vgl. Kapitel 4.4) möglich. Obwohl Essigsäure <strong>in</strong> heißem Hochdruckwasser nur<br />

vergleichsweise langsam <strong>von</strong> Sauerstoff oxidiert wird, ergeben sich bei überkritischen<br />

Temperaturen hohe Ausbeuten an CO2 und CO. Vermutlich reagiert hier gebildeter Acet-<br />

aldehyd auch direkt mit Sauerstoff zu CO, CO2 und H2O. Ethylam<strong>in</strong> wird <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geren<br />

Ausbeuten als beim hydrothermalen Abbau gebildet. Dies ist sowohl über e<strong>in</strong>e schnellere<br />

Abreaktion des Alan<strong>in</strong>s zu Brenztraubensäure begründbar, als auch über e<strong>in</strong>en oxidativen<br />

Abbau des Ethylam<strong>in</strong>s. Dass Ethylam<strong>in</strong> oxidativ zersetzt wird, verdeutlichen ab 350 °C mit<br />

zunehmender Verweilzeit s<strong>in</strong>kende Ausbeuten an Ethylam<strong>in</strong>. In heißem Hochdruckwasser ist<br />

26 Daneben ist auch die direkte Oxidation <strong>von</strong> Milchsäure (vgl. Kapitel 6.3) zu Essigsäure und Ameisensäure<br />

denkbar, spielt aber aufgrund der gemessenen ger<strong>in</strong>gen Ameisensäurekonzentration nur e<strong>in</strong>e untergeordnete<br />

Rolle.<br />

148<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

Brenztraubensäure<br />

+ R<br />

- RH<br />

O<br />

O<br />

O<br />

- CO 2<br />

+ RH<br />

O<br />

H<br />

Acetaldehyd

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