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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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Salzausfall<br />

3.2 SCWO (Supercritical Water Oxidation)<br />

Metallionen im Feed reagieren unter SCWO-Bed<strong>in</strong>gungen mit Sauerstoff zu schwerlöslichen<br />

Oxiden. Diese s<strong>in</strong>d oft <strong>von</strong> ger<strong>in</strong>ger Festigkeit (spröde) und werden e<strong>in</strong>fach im Fluidstrom<br />

mitgetragen. Ausfallende Salze wie K2SO4 h<strong>in</strong>gegen können sehr „klebrig“ se<strong>in</strong> bzw. leicht<br />

verklumpen, sich auf umströmte Oberflächen setzen, den Wärmetransport beh<strong>in</strong>dern,<br />

Korrosion fördern und den Fluidstrom e<strong>in</strong>engen oder ganz versperren. Erste Beobachtungen<br />

hierzu stammen <strong>von</strong> Hodes et al.: sie simulierten die Ablagerung unter Prozessbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> überkritischem Wasser K2SO4 aus dem Fluidstrom an e<strong>in</strong>em beheizten<br />

zyl<strong>in</strong>derförmigen Probekörper abschieden [Hod-2004]. Die Partikelbildung durch ausfallendes<br />

Salz wurde <strong>von</strong> Armell<strong>in</strong>i et al. für die Modellsalze NaCl und Na2SO4 <strong>in</strong> nah- und<br />

überkritischem Wasser <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> Temperatur, Druck und Salzkonzentration<br />

bestimmt [Arm-1994]. Alkalichloride und -sulfate s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>Biomasse</strong> enthalten, zum<br />

anderen stellen sie bei dem SCWO-Prozess die neutralisierten oxidativen Endprodukte <strong>von</strong><br />

organischen Feed<strong>in</strong>haltsstoffen mit Chlor- und Schwefelheteroatomen (siehe Korrosion:<br />

Neutralisation des Reaktoraustrags) dar.<br />

Partikelbildung ersche<strong>in</strong>t neben der Ablagerung <strong>von</strong> Salzen an Wänden auch unter dem<br />

Gesichtspunkt <strong>von</strong> Erosion <strong>in</strong> Rohrleitungen, Wärmetauscher und Reaktor problematisch. So<br />

kann vor allem bei Materialien mit passivierender Oxidschicht die Oberfläche durch im<br />

Fluidstrom bef<strong>in</strong>dliche Feststoffpartikel mechanisch abgetragen und e<strong>in</strong>em Korrosionsangriff<br />

zugänglich gemacht werden [Tes-1999].<br />

Zur Beherrschung des Salzausfalls wurden verschiedene Reaktordesigns (siehe Abb. 3.3)<br />

entwickelt [Abe-2000, Bar-1992, Sch-1999, Tes-1999]. In e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Strömungsrohr-<br />

reaktor soll e<strong>in</strong>e ausreichend hohe Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit bei Salzausfall Foul<strong>in</strong>g<br />

reduzieren und Kristalle im Fluidstrom halten. Bisher wurden Strömungsrohrreaktoren<br />

allerd<strong>in</strong>gs nur bei sehr ger<strong>in</strong>gen Feststoff- oder Salzgehalten e<strong>in</strong>gesetzt. Beim Schwitzwand-<br />

reaktor ist die eigentliche Reaktorwand mit kle<strong>in</strong>en Bohrungen versehen, durch die re<strong>in</strong>es<br />

Wasser <strong>in</strong> den Reaktor<strong>in</strong>nenraum strömt, die Wand mit e<strong>in</strong>em dünnen Film belegt und vor<br />

Foul<strong>in</strong>g und korrosiven Stoffen schützt. E<strong>in</strong>e äußere Reaktorwand aus Edelstahl hat<br />

drucktragende Wirkung. Der Zweizonenreaktor besteht aus e<strong>in</strong>em Kessel mit oben e<strong>in</strong>er<br />

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