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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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3.3 <strong>Biomasse</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

3.3 <strong>Biomasse</strong><br />

Nach Kaltschmitt werden unter dem Begriff <strong>Biomasse</strong> sämtliche Stoffe organischer Herkunft<br />

verstanden [Kal-2001]:<br />

„<strong>Biomasse</strong> be<strong>in</strong>haltet (...) die <strong>in</strong> der Natur lebende Phyto- und Zoomasse (Pflanzen und<br />

Tiere), die daraus resultierenden Rückstände (z. B. tierische Exkremente), abgestorbene<br />

(aber noch nicht fossile) Phyto- und Zoomasse (z. B. Stroh) und im weiteren S<strong>in</strong>ne alle<br />

Stoffe, die (...) durch e<strong>in</strong>e technische Umwandlung oder stoffliche <strong>Nutzung</strong> entstanden<br />

s<strong>in</strong>d bzw. anfallen...“<br />

Der als Energieträger e<strong>in</strong>setzbare Teil der <strong>Biomasse</strong> umspannt damit e<strong>in</strong>en sehr weiten<br />

Bereich unterschiedlicher Substanzen: angefangen <strong>von</strong> Holz, über spezielle Energiepflanzen<br />

wie Ch<strong>in</strong>aschilf (Miscanthus), Raps, Getreide, Zuckerrüben und Top<strong>in</strong>ambur, Stroh und<br />

andere Erntereste der Landwirtschaft, Grasschnitt aus der Landschaftspflege, organische<br />

Abfälle aus Haushalten und Industrie, Schlachthofabfälle, Festmist und Gülle bis h<strong>in</strong> zu<br />

Klärschlamm und organisch belasteten Abwässern der Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie und Kommunen.<br />

Potenzial an <strong>feuchter</strong> <strong>Biomasse</strong><br />

Pro Jahr wächst weltweit mit ca. 120 Mrd. t pflanzlicher <strong>Biomasse</strong> (bezogen auf die<br />

Trockenmasse TM) e<strong>in</strong> theoretisches Energiepotenzial <strong>von</strong> ca. 2900 EJ (Exa-Joule, 1 EJ =<br />

10 18 J) heran [Kru-2006, Moh-2000]. Diese bee<strong>in</strong>druckende Energiemenge entspricht zur Zeit<br />

dem achtfachen jährlichen weltweiten (Primär-)Energieverbrauch <strong>von</strong> 360 EJ. Allerd<strong>in</strong>gs wird<br />

<strong>in</strong> der Diskussion um <strong>Biomasse</strong> oft vergessen, dass e<strong>in</strong> Großteil der <strong>Biomasse</strong> wegen<br />

technischer, ökologischer (z. B. Erhaltung des Humusgehalts im Boden, Pflanzen als Nahrung<br />

für Lebewesen 3 ) und struktureller Schranken (z. B. Vorkommen <strong>in</strong> unzugänglichen Regionen)<br />

nicht erschlossen werden kann. Diese Fehle<strong>in</strong>schätzung zieht sich sowohl durch populär-<br />

wissenschaftliche Publikationen als auch Fachvorträge, z. B. [Wüs-2004]. Je nach Studie wird<br />

das tatsächlich technisch nutzbare Potenzial auf 30 - 1100 EJ a -1 geschätzt [Hoo-2003]. Große<br />

Abweichungen ergeben sich vor allem durch unterschiedliche Annahmen <strong>in</strong> der verfügbaren<br />

Agrarfläche und der erreichbaren Energieausbeute beim Anbau schnellwachsender Energie-<br />

pflanzen wie Ch<strong>in</strong>aschilf. Nach Berndes et al., Kaltschmitt und Mohr ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> nutzbares<br />

Potenzial <strong>von</strong> 100 - 300 EJ a -1 realistisch [Ber-2003, Kal-2001, Moh-2000]. Somit ist abzu-<br />

3 „...da<strong>von</strong> lebt alles, was kreucht und fleucht“ [Moh-2000].<br />

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