30.12.2012 Aufrufe

Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8.3 Resümee Wärmetauscherdesign<br />

Beispielsweise erfordert e<strong>in</strong> Betriebsdruck <strong>von</strong> 50 MPa für e<strong>in</strong>en Außenmantel aus V2A-Stahl<br />

mit e<strong>in</strong>er 0,2 % Streckgrenze (100 °C) <strong>von</strong> 200 N mm -2 e<strong>in</strong>e Wanddicke <strong>von</strong> 0,13 Di [Vog-<br />

2002]. Bei e<strong>in</strong>em Durchmesser des Außenmantels <strong>von</strong> 0,5 m bedeutet dies 6 cm Wandstärke.<br />

Verschärfend tritt h<strong>in</strong>zu, dass mit zunehmender Temperatur die Werkstofffestigkeit abnimmt.<br />

Die zur Vermeidung <strong>von</strong> Foul<strong>in</strong>g im Rohrbündel geforderte Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>von</strong><br />

m<strong>in</strong>destens 1 m s -1 wird nicht erreicht. Ebenso kann Braunproduktbildung nicht ausgeschlos-<br />

sen werden, da der hydrothermale Abbau der Modellsubstanz Glucose sehr rasch erfolgt. Je<br />

nach Feedzusammensetzung lassen sich für die drei berechneten Wärmetauscher folgende<br />

Tendenzen feststellen:<br />

• Der konventionelle Rohrbündel-Wärmetauscher stellt die Variante mit ger<strong>in</strong>gster<br />

Verstopfungsgefahr dar und ist für schlammigen, heterogenen Feed geeignet.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist beträchtliche Braunproduktbildung zu erwarten.<br />

• Der sonderkonstruierte Rohrbündel-Wärmetauscher erlaubt ger<strong>in</strong>gere Verweil-<br />

zeiten, jedoch mit steigendem Verstopfungsrisiko durch Querschnittsverengung.<br />

• Der Heatric-Wärmetauscher ist ausschließlich für homogenen Feed geeignet. Hier<br />

lassen sich sehr kurze Verweilzeiten im Sekundenbereich realisieren. Obwohl e<strong>in</strong>e<br />

Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>von</strong> m<strong>in</strong>destens 0,5 m s -1 erreicht wird, könnten bei<br />

hoher Salzfracht des Feeds die Wärmetauscherkanäle aufgrund ihres engen<br />

Querschnitts durch ausfallendes Salz verstopfen. Braunproduktbildung lässt sich<br />

trotz der kurzen Verweilzeit nicht ausschließen.<br />

Ausfallendes Salz ist <strong>von</strong> „klebriger“ Konsistenz und hat e<strong>in</strong>e hohe Neigung, sich an<br />

Oberflächen abzulagern [Arm-1994, Tes-1999]. Abeln et al. berichten vom Verstopfen ihres<br />

Strömungsrohrreaktors durch Salzausfall trotz e<strong>in</strong>es großen Rohr<strong>in</strong>nendurchmessers <strong>von</strong><br />

8 mm und hoher Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten <strong>von</strong> 0,4 - 1,5 m s -1 [Abe-2001]. Betrachtet man<br />

den Aufwand, der <strong>von</strong> diversen Forschungsgruppen [Abe-2000, Bar-1992, Sch-1999, Tes-<br />

1999] mit Konzepten wie dem Schwitzwandreaktor oder Zweizonenreaktor zum Handl<strong>in</strong>g<br />

<strong>von</strong> salzreichem Feed betrieben wird, ersche<strong>in</strong>t der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Rohrbündelwärmetauschers<br />

für salzreiche <strong>Biomasse</strong> wie z. B. Klärschlamm äußerst fraglich.<br />

181

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!