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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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3.2 SCWO (Supercritical Water Oxidation)<br />

unter- und überkritischen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> essigsaurer Lösung <strong>in</strong>ert, Kupfer erfährt zwischen<br />

330 und 390 °C leichte, tolerierbare Korrosion [Brö-1999, Kau-1999].<br />

Die Korrosion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er SCWO-Anlage ist nicht e<strong>in</strong>heitlich. Am stärksten s<strong>in</strong>d Vorwärmer und<br />

Kühler bzw. der Eco-Wärmetauscher betroffen, <strong>in</strong> welchen e<strong>in</strong> weiter Temperaturbereich<br />

durchlaufen wird [Tes-1999]. Materialien wie Titan, Tantal, Gold oder Plat<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d im<br />

Allgeme<strong>in</strong>en teuer und haben schlechte Festigkeitseigenschaften, können aber als dünne<br />

Innenauskleidung („L<strong>in</strong>er“) für Rohrleitungen und Reaktoren e<strong>in</strong>gesetzt werden. Für HCl- und<br />

verdünnte H3PO4-haltige Lösungen wird <strong>von</strong> Boukis et al. e<strong>in</strong> Reaktor aus der Ni-Basis-<br />

legierung Inconel 625 und e<strong>in</strong>e Auskleidung der Aufheiz- und Abkühlbereiche im Wärme-<br />

tauscher mit e<strong>in</strong>em Titan-L<strong>in</strong>er empfohlen [Bou-2001]. Der drucktragende Grundkörper des<br />

Wärmetauschers wird aus Edelstahl oder e<strong>in</strong>er Ni-Basislegierung gefertigt. E<strong>in</strong>e<br />

Neutralisierung des Reaktoraustrags vor dem Kühlerbereich durch Zudosierung <strong>von</strong> Lauge<br />

kann die Korrosionsproblematik entschärfen, verschlechtert aber die energetische Effizienz<br />

e<strong>in</strong>es Eco-Wärmetauschers [Hod-2004].<br />

Abbauk<strong>in</strong>etik<br />

Erste k<strong>in</strong>etische Untersuchungen der SCWO galten der globalen Abbaugeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>von</strong><br />

realen Abfällen wie Klärschlamm oder chemischen Kampfstoffen. Man g<strong>in</strong>g dann jedoch bald<br />

zur Untersuchung e<strong>in</strong>zelner Modellsubstanzen unter wohldef<strong>in</strong>ierten Bed<strong>in</strong>gungen über, da<br />

reale Abfälle aus vielen Inhaltsstoffen zusammengesetzt s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong> ihrer Zusammensetzung<br />

variieren. E<strong>in</strong> Vergleich der Geschw<strong>in</strong>digkeitskonstanten nach e<strong>in</strong>em formalk<strong>in</strong>etischen<br />

Ansatz erster Ordnung für die Oxidation verschiedener Modellsubstanzen <strong>in</strong> Abb. 3.4 zeigt<br />

deutlich den refraktären Charakter e<strong>in</strong>iger niedermolekularer Substanzen. Während Glucose<br />

sich unter oxidativen Bed<strong>in</strong>gungen schon bei 300 °C schnell zersetzt, s<strong>in</strong>d für Essigsäure, CO<br />

und H2 deutlich höhere Temperaturen und Verweilzeiten nötig (bei 550 °C Reaktionszeiten<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>igen Sekunden). Noch langsamer verläuft der Abbau <strong>von</strong> Methan mit im Vergleich zu<br />

Essigsäure etwa zehnmal kle<strong>in</strong>eren Geschw<strong>in</strong>digkeitskonstanten. Zum oxidativen Abbau <strong>von</strong><br />

NH3 schließlich s<strong>in</strong>d sogar bei Temperaturen größer 600 °C Reaktionszeiten <strong>von</strong> mehreren<br />

M<strong>in</strong>uten erforderlich [Tes-1999].<br />

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