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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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4.2 Oxidative Zersetzung <strong>von</strong> Glucose<br />

andere unbekannte organische Substanzen mit 1 % (mol mol -1 ) gefunden [Cal-2002]. Die<br />

restlichen 97 % (mol mol -1 ) des e<strong>in</strong>gesetzten Kohlenstoffs fanden sich <strong>in</strong> gasförmigen<br />

Produkten wieder. Andere Reaktionsprodukte als Milch-, Glykol-, Essig- und Ameisensäure<br />

wurden nicht identifiziert, da der Fokus der Untersuchungen auf der Bildung organischer<br />

Säuren lag. E<strong>in</strong>e Variation der Sauerstoffmenge <strong>von</strong> 0 - 100% des stöchiometrischen Bedarfs<br />

erhöhte zunächst die Ausbeuten an Essigsäure und Glykolsäure, senkte sie dann aber wieder<br />

mit zunehmender Sauerstoffmenge. Ohne Sauerstoffzusatz fanden sich auch Ameisensäure<br />

und Milchsäure. Diese wurden aber rasch mit zunehmendem Sauerstoffzusatz abgebaut.<br />

Kritisch anzumerken ist allerd<strong>in</strong>gs, dass der verwendete e<strong>in</strong>strängige Versuchsaufbau mit nur<br />

e<strong>in</strong>em Feedbehälter lediglich bed<strong>in</strong>gte Aussagen zur Reaktionsk<strong>in</strong>etik erlaubt. E<strong>in</strong>e vorgelegt<br />

Eduktlösung aus Glucose und H2O2 als Sauerstoffquelle wurde zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vor-<br />

heizstrecke mit e<strong>in</strong>er Verweilzeit <strong>von</strong> 23 s auf Reaktionstemperatur erhitzt und dann dem<br />

Reaktor zugeführt. Das heißt, es lag ke<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ierter Reaktionsstart bei konkreter Temperatur<br />

und Zeit vor, sondern das Durchlaufen e<strong>in</strong>er Temperaturrampe. Weiterh<strong>in</strong> wurde zudem die<br />

eigentliche Verweilzeit im Reaktor bei Reaktionstemperatur mit 43 s recht niedrig gewählt.<br />

Die Eduktlösung verbrachte damit e<strong>in</strong> Drittel der gesamten Reaktionszeit <strong>in</strong> der<br />

Vorheizstrecke. Als schwerwiegendstes Problem ergibt sich jedoch, dass <strong>in</strong> der Vorheiz-<br />

strecke e<strong>in</strong>e Reaktion der Glucose mit zwei verschiedenen Oxidationsmitteln erfolgte:<br />

molekularem Sauerstoff, gebildet aus thermischer H2O2-Zersetzung, aber auch direkt H2O2.<br />

Neben den <strong>in</strong> Kapitel 4.1 geschilderten hydrothermalen Versuchen, untersuchten Holgate et<br />

al. bei gleichen Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen (425 - 600 °C, 24,6 MPa, 0,008 - 0,014 molare Edukt-<br />

lösung an Glucose und Verweilzeiten <strong>von</strong> 6 - 13 s) auch den Abbau <strong>von</strong> Glucose <strong>in</strong> über-<br />

kritischem Wasser mit stöchiometrischen Mengen Sauerstoff [Hol-1995a]. Als Grundproblem<br />

stellte sich hierbei dar, dass den Oxidationsreaktionen auch schnelle hydrothermale Abbau-<br />

reaktionen überlagert s<strong>in</strong>d; es f<strong>in</strong>det nicht nur e<strong>in</strong>e Oxidation der Glucose sondern auch derer<br />

hydrothermalen Abbauprodukte statt. Gegenüber der hydrothermalen Zersetzung waren die<br />

Konzentrationen an flüssigen Reaktionsprodukten im Reaktoraustrag stark reduziert. Wie<br />

Abb. 4.6 zu entnehmen ist, wurden entsprechend mehr gasförmige Produkte, hauptsächlich<br />

CO2 und CO, gebildet.<br />

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