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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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4 Stand der Forschung: <strong>Biomasse</strong> <strong>in</strong> unter- und überkritischem Wasser<br />

säure) als typische Hauptreaktionen die Decarboxylierung und die Desam<strong>in</strong>ierung beobachtet<br />

[Sat-2004a]. So fanden sich als Reaktionsprodukte <strong>von</strong> Alan<strong>in</strong> <strong>in</strong> heißem Hochdruckwasser<br />

Ethylam<strong>in</strong>, Ammoniak, Kohlen-, Milch- und Brenztraubensäure sowie <strong>in</strong> Spuren Acryl-,<br />

Propion-, Essig- und Ameisensäure. Bei der Reaktion <strong>von</strong> Glyc<strong>in</strong> entstanden Methylam<strong>in</strong>,<br />

Ammoniak, Kohlen-, Glykol- und Ameisensäure.<br />

Von dem Themenfocus „Entstehung des Lebens <strong>in</strong> der Tiefsee“ motivierte Untersuchungen<br />

zum Aufbau <strong>von</strong> Prote<strong>in</strong>en aus e<strong>in</strong>zelnen Am<strong>in</strong>osäuren unter hydrothermalen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

weisen tatsächlich auf e<strong>in</strong>e gewisse Bildung <strong>von</strong> Oligopeptiden h<strong>in</strong>. Erzielte Ausbeuten s<strong>in</strong>d<br />

jedoch sehr ger<strong>in</strong>g. So setzten Alargov et al. e<strong>in</strong>e 0,2 molare Glyc<strong>in</strong>-Lösung Temperaturen<br />

<strong>von</strong> 250 - 400 °C und Drücken <strong>von</strong> 22,2 und 40 MPa aus [Ala-2002]. Dabei oligomerisierte<br />

nach 10 s Verweilzeit Glyc<strong>in</strong> zu Di-, Tri- und Tetraglyc<strong>in</strong> sowie Diketopiperaz<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>em aus<br />

zwei Glyc<strong>in</strong>-E<strong>in</strong>heiten gebildeten symmetrischen N-Heterozyklus <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Sechsr<strong>in</strong>gs.<br />

Diketopiperaz<strong>in</strong> stellte mit maximal 5 % (mol mol -1 ) Ausbeute das Hauptprodukt. Diglyc<strong>in</strong><br />

wurde mit maximal 1,5 % (mol mol -1 ) Ausbeute gebildet, die anderen Peptide entstanden nur<br />

<strong>in</strong> Spuren. Weiterh<strong>in</strong> war e<strong>in</strong> mengenmäßig über die Oligomerbildung h<strong>in</strong>ausgehender<br />

Glyc<strong>in</strong>abbau zu beobachten. Vermutlich wurden, wie oben beschrieben, niedermolekulare<br />

Abbauprodukte gebildet, welche mit der <strong>von</strong> Alargov et al. verwendeten Analytik nicht erfasst<br />

werden konnten. Der pH-Wert <strong>von</strong> dem Reaktor entnommenen Proben wuchs mit der<br />

Temperatur an, was auf die Bildung <strong>von</strong> Am<strong>in</strong>en oder Ammoniak h<strong>in</strong>deutet. Bei Druck-<br />

erhöhung setzte sich bei sonst identischen Bed<strong>in</strong>gungen weniger Glyc<strong>in</strong> um.<br />

Bei Temperaturen über 400 °C erfolgt <strong>in</strong> zunehmendem Maße Vergasung der Am<strong>in</strong>osäuren.<br />

Schmieder et al. berichten für Glyc<strong>in</strong>lösung 10 bei 600 °C, 25 MPa und 60 - 120 s praktisch<br />

vollständige Vergasung zu CO2, CO, H2 und NH3 [Sch-2000].<br />

Oxidativer Abbau <strong>in</strong> heißem Hochdruckwasser<br />

Zum oxidativen Abbau e<strong>in</strong>zelner Prote<strong>in</strong>e oder Am<strong>in</strong>osäuren <strong>in</strong> unter- und überkritischem<br />

Wasser sche<strong>in</strong>en bislang noch ke<strong>in</strong>e konkreten Kenntnisse vorzuliegen. Allerd<strong>in</strong>gs existieren<br />

e<strong>in</strong>ige Veröffentlichungen zur oxidativen Vernichtung <strong>von</strong> wässrigen stickstoffhaltigen<br />

Abfällen [Got-1999], Am<strong>in</strong>en [Sch-1999] oder Ammoniak [Coc-1996, Kri-2001] über e<strong>in</strong>en<br />

10 Die e<strong>in</strong>gesetzte Glyc<strong>in</strong>konzentration wird <strong>von</strong> den Autoren nicht genannt.<br />

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