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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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4 Stand der Forschung: <strong>Biomasse</strong> <strong>in</strong> unter- und überkritischem Wasser<br />

anteil CO erst e<strong>in</strong>en kurzen Anstieg, dann e<strong>in</strong>en steilen Abfall (Abb. 4.5 (b)) bei <strong>in</strong>sgesamt<br />

viel zu hohen Werten für den Molanteil. Diese Abweichung könnte entweder durch das nicht-<br />

ideale Verhalten des überkritischen Wassers (siehe oben) zustande kommen oder aber<br />

- wahrsche<strong>in</strong>licher - dar<strong>in</strong> begründet se<strong>in</strong>, dass bei Temperaturen unter 700 °C noch ke<strong>in</strong><br />

vollständiges Gleichgewicht erreicht ist. Wie <strong>in</strong> Kapitel 4.4.2 dargelegt, zeigen an realen<br />

Gasmischungen aus CO, H2O, CO2 und H2 bei hohem Druck und Temperatur gemessene<br />

Gleichgewichtskonstanten Ka tatsächlich e<strong>in</strong>e leichte Verschiebung des Gleichgewichts <strong>in</strong><br />

Richtung <strong>von</strong> CO und H2O; dieser Effekt reicht jedoch nicht aus, die obige Abweichung zu<br />

erklären. Auf e<strong>in</strong>e unvollständige Gleichgewichtse<strong>in</strong>stellung bei niedrigen Temperaturen<br />

deutet auch das gemessene Temperaturprofil der <strong>in</strong> verschiedene Zonen e<strong>in</strong>geteilten<br />

Ofenheizung h<strong>in</strong>, welches den Ablauf e<strong>in</strong>er exothermen Reaktion wie etwa der<br />

Konvertierungsreaktion (4.1) <strong>in</strong> den h<strong>in</strong>teren Rohrabschnitten anzeigt.<br />

E<strong>in</strong>fluss der Verweilzeit<br />

Bei unterkritischen und niedrigen überkritischen Temperaturen f<strong>in</strong>det mit zunehmender<br />

Verweilzeit e<strong>in</strong> Abbau <strong>von</strong> höhermolekularen zu niedermolekularen Substanzen statt [Kab-<br />

1999]. Bei hohen Temperaturen im überkritischen Bereich tritt nur noch e<strong>in</strong>e Änderungen der<br />

Gaszusammensetzung auf. E<strong>in</strong>e Variation der Verweilzeit <strong>von</strong> 10 - 40 s bei 700 °C und<br />

28 MPa ergab nach Lee et al. lediglich bei der kürzesten Verweilzeit <strong>von</strong> 10 s leicht höhere<br />

CO-Ausbeuten und leicht niedrigere H2-Ausbeuten, bei längeren Reaktionszeiten blieben die<br />

gebildeten Produktmengen konstant [Lee-2002]. Bei 600 °C und 28 MPa allerd<strong>in</strong>gs zeichnete<br />

sich zwischen 15 - 50 s mit der Reaktionszeit e<strong>in</strong> Zunahme der H2-Ausbeute auf Kosten der<br />

CO-Ausbeute ab. Dies untermauert die obige Vermutung, dass bei Temperaturen unter 700 °C<br />

nach 30 s Reaktionszeit noch ke<strong>in</strong> vollständiges Gleichgewicht e<strong>in</strong>gestellt ist und über die<br />

Konvertierungsreaktion noch H2 auf- und CO abgebaut wird. Festzuhalten ist somit e<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ger Verweilzeite<strong>in</strong>fluss bei moderaten Zeitänderungen. Erst die Betrachtung e<strong>in</strong>es großen<br />

Zeitfensters zeigt, ob die Vergasungsreaktionen sich schon im Gleichgewicht bef<strong>in</strong>den oder<br />

noch e<strong>in</strong>e Veränderung der Gaszusammensetzung stattf<strong>in</strong>det.<br />

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