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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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9 Machbarkeitsbetrachtungen<br />

Vergärung<br />

In der <strong>Biomasse</strong>vergärung werden bei Verweilzeiten <strong>von</strong> mehreren Tagen 50 - 90 % der<br />

organischen Inhaltsstoffe anaerob abgebaut. Lign<strong>in</strong> kann nicht abgebaut werden. Der Energie-<br />

<strong>in</strong>halt des abgebauten organischen Materials f<strong>in</strong>det sich zu 90 % im Produktgas (haupt-<br />

sächlich Methan und CO2) wieder, 10 % entfallen auf die Bakterienkulturen. Die <strong>in</strong> der<br />

anaeroben Gärung verwendeten Bakterien stellen bezüglich pH-Wert und Gehalt bestimmter<br />

Hemmstoffe restriktive Anforderungen an den Feed. Für die Vergärung muss die <strong>Biomasse</strong><br />

gegebenenfalls vorbehandelt und e<strong>in</strong> bestimmtes Nährstoffverhältnis e<strong>in</strong>gestellt werden. Der<br />

flüssige oder feste Gäraustrag wird <strong>in</strong> der Regel nach mechanischer Entwässerung als Dünger<br />

auf Felder ausgebracht. Liegt e<strong>in</strong>e unzulässig hohe Belastung mit Schadstoffen vor, wird e<strong>in</strong>e<br />

Nachbehandlung des vergorenen Materials erforderlich [Kal-2001, Kru-2006]. Als Kosten<br />

typischer Vergärungsanlagen werden <strong>von</strong> Leible et al. bezogen auf die Feuchtmasse (FM)<br />

80 € t -1 und 115 € t -1 für kommunalen Bioabfall angegeben [Lei-2003]. Bei 30 % (g g -1 ) bzw.<br />

22 % (g g -1 ) organischer Substanz folgen Entsorgungskosten <strong>von</strong> 270 bzw. 520 € t -1 (oTS).<br />

Von Kruse werden als Entsorgungskosten für Klärschlamm bezogen auf die Trockenmasse<br />

(TM) 200 € t -1 genannt [Kru-2006]. Nach Kapitel 3.3 besteht die Trockenmasse <strong>von</strong><br />

Klärschlamm aus m<strong>in</strong>destens 20 % (g g -1 ) anorganischen Bestandteilen. Daraus folgt e<strong>in</strong><br />

Entsorgungspreis <strong>von</strong> m<strong>in</strong>destens 250 € t -1 (oTS).<br />

Gegenüberstellung der Verfahren<br />

E<strong>in</strong> Vergleich der Entsorgungskosten der diskutierten Verfahren zeigt <strong>in</strong> Tabelle 9.7 e<strong>in</strong>en<br />

möglichen E<strong>in</strong>satz des SCWO-Verfahrens für Konzentrationen <strong>von</strong> m<strong>in</strong>destens 3 % (g g -1 ) an<br />

organischen Inhaltsstoffen im Zulauf. Niedrigere Konzentrationen als 3 % (g g -1 ) können<br />

kostengünstiger über die Kläranlage entsorgt werden. Liegen organische Stoffe ungelöst bzw.<br />

als Feststoffe vor, so s<strong>in</strong>d höhere Feedkonzentrationen als 10 - 15 % (g g -1 ) nicht pumpbar<br />

[Ull-1995]. Für gelöste organische Stoffe können auch höhere Feedkonzentrationen gepumpt<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em SCWO-Verfahren oxidiert werden.<br />

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