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Energetische Nutzung von feuchter Biomasse in ... - tuprints

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4.1 Zersetzung <strong>von</strong> Glucose <strong>in</strong> Abwesenheit <strong>von</strong> Sauerstoff<br />

Ausbeute und senkte sie bei 275 °C. Basenzugabe erhöhte ebenfalls den Glucoseumsatz, ver-<br />

r<strong>in</strong>gerte die Ausbeute an Furanderivaten und bildete Milchsäure via β-Elim<strong>in</strong>ierung, Benzil-<br />

säure-Umlagerung und Retro-Aldolreaktion als Hauptprodukt.<br />

Da <strong>Biomasse</strong> auch Kaliumsalze enthält, wurde <strong>von</strong> Kruse und Mitarbeitern die Vergasung <strong>von</strong><br />

Glucose und anderen Modellsubstanzen bei 400 - 600 °C und 20 - 45 MPa unter Zusatz <strong>von</strong><br />

KOH und K2CO3 untersucht [Kru-1999, Sch-2000, S<strong>in</strong>-2003]. Es konnte e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

der Vergasungseffizienz im S<strong>in</strong>ne <strong>von</strong> vermehrter Gasbildung und verr<strong>in</strong>gerter Teer- und<br />

Koksbildung beobachtet werden. Des Weiteren wurde e<strong>in</strong> katalytischer E<strong>in</strong>fluss dieser Salze<br />

auf die Gaszusammensetzung festgestellt: die Volumenanteile an H2, CO2 und CH4 nahmen<br />

deutlich zu, die <strong>von</strong> CO entsprechend ab. Erklärt wurde dies über die Bildung e<strong>in</strong>es Kalium-<br />

formiat-Intermediats, welches die Konvertierungsreaktion (4.1) begünstigt. Als typisches<br />

Produktgas ergab sich bei der Vergasung e<strong>in</strong>er 0,2 molaren Glucoselösung mit 1,8 mmol L -1<br />

KOH bei 600 °C, 25 MPa und Verweilzeiten <strong>von</strong> 30 - 120 s e<strong>in</strong> Gas mit 60 % (L L -1 ) H2,<br />

32 % (L L -1 ) CO2 und 3 % (L L -1 ) Methan, ger<strong>in</strong>gen Mengen (jeweils < 1 % (L L -1 )) <strong>von</strong> CO,<br />

C2H4 und Spuren anderer C2 - C4-Kohlenwasserstoffe. Als flüssige Reaktionsprodukte des<br />

Glucoseabbaus wurden Furfural, Methylfurfural, 5-HMF, Phenolderivate, Essigsäure,<br />

Ameisensäure, Lävul<strong>in</strong>säure und Acetaldehyd gefunden. E<strong>in</strong>e Erhöhung des Drucks be-<br />

günstigte die Bildung <strong>von</strong> CH4 auf Kosten des H2-Gasanteils, woh<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Erhöhung der<br />

Glucosekonzentration auf 0,6 mol L -1 zu vermehrter Teer- und Koksbildung und e<strong>in</strong>er<br />

drastischen Abnahme der gebildeten Gasmenge führte. Insgesamt wurde festgestellt, dass der<br />

Reaktionsweg und die Reaktionsprodukte des Abbaus <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> <strong>in</strong> überkritischem<br />

Wasser neben der Reaktionstemperatur und dem Druck auch stark <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em eventuell<br />

zugesetzten Katalysator wie Kaliumsalzen bzw. der Zusammensetzung der e<strong>in</strong>gesetzten<br />

<strong>Biomasse</strong> bezüglich anorganischer Salze abhängen.<br />

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